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  • 20Okt

    "Uncle Ho" im Reunification Palace in Ho Chi Minh CityReisen in Südostasien

    Was wohl bei einer Südostasienreise nicht ausbleibt, ist die ständige Konfrontation mit den verschiedenen Folgen des 30-jährigen Vietnamkrieges. Dieser spielte sich ja nicht nur hier in Vietnam ab, sondern hat auch die umliegenden Ländern in Mitleidenschaft gezogen. Wie gesagt, wurde u.a. das während des Vietnamkriegs neutrale Laos zu dem “Pro-Kopf” am schwersten bombardiertesten Land der Welt, obwohl es diesen „Geheimen Krieg“ der USA „offiziell“ gar nicht gab…

    Beginn des Vietnam Krieges
    Vietnam hat viele Helden, heißt es in unserer „Reisebibel“. Einer der allgegenwärtigsten ist ganz sicher Ho Chi Minh. Er beendete zusammen mit den Viet Minh die ca. 100-jährige Kolonialherrschaft der Franzosen und rief am 2. September 1945 in Hanoi die unabhängige Demokratische Republik Vietnam aus.

    Ab 1954 war Vietnam zweigeteit, in einen kommunistischen Norden und einen antikommunistischen Süden, was zunächst als Provisorium gedacht war. Mit der Zuspitzung des Kalten Krieges sahen es die USA „als ihre Pflicht an“, Vietnam vor dem Kommunismus zu beschützen, welcher von China und Russland unterstüzt wurde. Die USA unterstützte aus Angst, durch den sogenannten „Domino-Effekt“, mehrere Länder in Südostasien an den Kommunismus „zu verlieren“, Südvietnam.

    Die Grundlage zum Kriegseintritt der USA bildete der gefälschte Tonkin-Zwischenfall vom August 1964, bei denen ein US-amerikanisches Kriegsschiff angeblich in ein Gefecht mit nordvietnamesischen Schnellbooten verwickelt wurde. Daraufhin konnte Präsident Johnson den US-Kongress davon überzeugen, dem Präsidenten die alleinige und uneingeschränkte Handlungsfreiheit zu erteilen.

    Später veröffentlichte geheime Dokumente der USA bestätigten aber, dass der Vietnamkrieg infolge einer Falschmeldung über diesen Vorfall an Präsident Johnson begann…

    Amerikanischer Krieg
    Die Sowjetunion und die Volksrepublik China stellten Nordvietnam militärische Hilfe zur Verfügung. Ab 1970 weiteten die Vereinigten Staaten ihre militärischen Aktionen, insbesondere die verheerenden Bombardierungen, auf die Nachbarstaaten Kambodscha und Laos aus. Ziel war es den Ho Chi Minh Pfad (der größtenteils durch Laos führt), der den Vietcong Nachschub aus dem Norden brachte, zu zerstören.

    Die USA konnten aber eine Stabilisierung Südvietnams nicht erreichen, so dass ab 1969 bis zum März 1973 die US-Truppen wieder abgezogen wurden.

    Ende des Krieges
    Am 1. Mai 1975, zwei Wochen nach dem Triumph der Roten Khmer in Kambodscha, endete der 30-jährige Krieg mit der Einnahme Saigons durch die Kommunisten und Vietnam wurde wieder vereint.

    Am 2. September 1976 wurde die wiedervereinigte Sozialistische Republik Vietnam gegründet und Saigon in Thành Ph? H? Chí Minh (Ho-Chi-Minh-Stadt) umbenannt.

    Im Dezember übernahmen in Laos die Pathet Lao die Macht. Das ehemalige Indochina war also trotz des Eingreifens der USA voll unter kommunistischer Kontrolle…

    Agent Orange
    Der Vietnamkrieg wurde auf äußerst menschenverachtende, grausame und auch extrem umweltschädigende Weise geführt. Die USA, die immer technisch und materiell überlegen waren, setzen ständig ihre neu entwickelten Waffen ein. Dabei benutzte die USA ca. 15 Millionen Tonnen Sprengstoff, das Doppelte wie im Zweiten Weltkrieg!!!

    Vor allem unter der Zivilbevölkerung gab es hohe Opferzahlen. Den amerikanischen Soldaten, denen die vietnamesische Kultur und Sprache meistens fremd waren, fiel es schwer, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.

    Ebenfalls benutzten die USA Entlaubungsmittel, z. B. Agent Orange, um die Guerilla-Vietcong zu finden, die sich im Dschungel versteckten. Dies ist ganz besonders tragisch, da es durch die Gifte, zu Langzeitschäden bei Menschen und auch in der Vegetation kommt. Es führt u.a. zu Missbildungen an Neugeborenen und erhöht die Krebsgefahr. Selbst heute, ca. 40 Jahre später sind 1 Million Erwachsene und ca. 150.000 Kinder von Krankheiten und Missbildungen betroffen, die darauf zurückzuführen sind. Da die Dioxine das Erbgut verändern, werden daran noch viele Generationen zu leiden haben.

    Im „War Remnants Museum“ hier in Saigon schockieren Fotos von Agent Orange Opfern und ein Becken in dem deformierte Embryos schwimmen die Besucher!!

    Die einsichtige Berichterstattung dieses Museums verrät allerdings schon der frühere Name „Museum der chinesischen und amerikanischen Kriegsverbrechen“ (…) Man kan also davon ausgehen, dass ähnliche Grausamkeiten auf beiden Seiten des Krieges stattgefunden haben…

    Erst im Jahre 2007 erklärten sich die USA bereit, die Beseitigung von Dioxinrückständen finanziell zu unterstützen, schlossen aber Entschädigungszahlungen weiterhin aus

    Täter und Opfer
    Verschiedene Angaben gibt es über die Opfer des Krieges. Die vietnamesische Regierung gab am 3. April 1995 Zahlen heraus, nach denen ca. 1 Million vietnamesische Kämpfer und ca. 4 Millionen Zivilisten auf beiden Seiten im Krieg getötet wurden.

    Auf der amerikanischen Seite gab es 58.193 Gefallen. Allerdings verloren die USA nach Kriegsende durch Spätfolgen über 60.000 weitere ehemalige Soldaten durch traumatisch bedingte Selbstmorde. Dies bedeutet mehr Tote als im Krieg selbst!!!

    Über 40.000 Veteranen wurden während ihrer Dienstzeit in Vietnam heroinsüchtig, 330.000 wurden einerseits wegen der Demobilisierung, andererseits wegen der politischen Lage und der psychischen Spätfolgen, arbeitslos. 1972 waren über 300.000 Veteranen im Gefängnis, weil sie aus den genannten Gründen straffällig geworden waren und es ihnen nicht gelungen war, wieder in das zivile Leben zurückzufinden.

    „Kriegstourismus“
    Was hier in Südvietnam besonders auffällt ist, dass diese ehemaligen Kriegsschauplätze scheinbar die einzigen organisierten Ausflugsziele der verschiedensten Touranbieter sind. So kann man hier von Saigon alternativ nur einen Ausflug ins Mekong Delta buchen…

    Eine „Hauptattraktion“ stellt hier ein Ausflug zu den Cu Chi Tunnel dar. Dieses Tunnelsystem nutzen die nordvietnamesischen Vietcong für Überraschungsangriffe auf die Amerikaner und die Südvietnamesen. Pervers ist dieser „Spaßfaktor“, mit dem diese Touren betrieben werden. Die ermutigten Touristen turnen auf ehemaligen Panzern rum, krabbeln durch die Tunnel und der Höhepunkt dieses „Kriegsspielens“ wird dann errreicht, wenn unzählige Touristen mit echten Kalaschnikows oder AK-47s auf Ziele schießen!!!

    Wir scheinen da irgendetwas „verpasst“ zu haben, aber diese Überleitung, zu dieser ganzen Konfrontation der grausamen Kriegsverbrechen und Kriegsfolgen hin zu dem Verlangen selber mal „Krieg zu spielen“ und zu schießen, damit man selber weiß, wie es sich anfühlt, ist uns entgangen!!!

    Massaker von My Lai
    Eine weitere Stätte auf der „Kriegsroute“ hier in Vietnam ist neben des Ho Chi Minh Trails, das Örtchen My Lai, wo das wohl bekannteste der amerikanischen Kriegsverbrechen in Vietnam stattgefunden hat. Am 16. März 1968 überfiel eine Einheit der US Army das der Kollaboration mit den Nordvietnamesen verdächtigte südvietnamesische Dorf My Lai.
    In wenigen Stunden wurden bei diesem Massaker über 500 Zivilisten beider Geschlechter und aller Altersstufen ermordet, zahlreiche Bewohner vergewaltigt und gefoltert und das Dorf danach niedergebrannt…

    Unser Fazit
    Dieser Kontext mit dem hier die Kriegsschauplätze von den Touristen bereist werden erscheint uns als absolut pervers und wir hoffen nur, dass zukünftig mehr und mehr Touristen ihr „mind“ beim Reisen einschalten und anstatt hier Krieg zu spielen (die Leute reisen hier in Camouflage-Klamotten an, um abends ihre Bilder „Ich-an-der-Kalaschnikov“ oder “Ich-vor-dem-Panzer“ in ihren Facebook Account möglichst „stilecht“ hochladen zu können!!!!) lieber andere Schönheiten des Landes entdecken.

    Man stelle sich vor, dass alle hunderte Touristen, die täglich zu den Tunneln etc. fahren, sich für die gegenwärtige Natur und Kultur dieses Landes interessieren würden… Den Reisebüros hier würden ganz sicher schon geeignete Touren einfallen. Man schafft hier ganz klar das Angebot nach der Nachfrage der Touristen und das ist gerade das Erschreckende hier in Vietnam!!!

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  • 14Okt

    Oh je, sowas werden wir wohl bald wieder tragen müssen... YH8QSA

    Neuseeland – wir kommen!
    Wir haben soeben unseren Flug von SGN nach AKL (= Ho Chi Minh City nach Auckland) gebucht!!! Am 23. Oct geht es also von hier nach Neuseeland!

    Aaaaaahhh! Wie aufregend! Auf den Schrecken hin hat Phine sich dann auch noch an dem Caramelbonbon ein Stück Zahn abgebrochen, so dass wir morgen erstmal in die Maple Clinic - eine „highly recommended Dental Clinic” gehen müssen…

    SOS Medical Clinic
    Und dabei hatten wir eigentlich von den Kliniken hier erstmal genug, denn heute haben wir von der SOS Medical Clinic (klingt dramatisch, oder?) unsere Röntgen- Dokumente abgeholt, nachdem wir gestern dort auf Tuberkulose getestet wurde.

    Wegen unseres langen Aufenthaltes in Indien und weiteren Ländern, die als extrem hoch gefährdetes Tuberkulose Gebiet (u.a. laut NZ Embassy) eingestuft werden, mussten wir ja für unser „Work & Holiday Visum) diesen Test machen. Als wir heute da ankamen drückte man uns 2 versiegelte Umschläge an und sagte, dass da zwar unsere Ergebnisse drin seien, wir diese aber unter gar keinen Umständen selber öffnen dürfen, da sie sonst nicht als Gutachten für unser Visum von der NZ Botschaft gewertet werden!

    Da wir ja unsere Flüge bis dahin noch nicht gebucht hatten, wollten wir natürlich die Ergebnisse wissen, da wir im TB-Falle natürlich statt nach NZ zu fliegen sofort in den nächsten Flieger nach Deutschland gestiegen wären.

    Dies verweigerte uns allerdings aus unerfindlichen Gründen!!!

    Man kann sich also vorstellen, was dann kam…. Mit größtem Aufwand und wiederholten wasserfallartigen Redeflashs in verschieden Tonlagen haben wir also mit einem großen Teil des Krankenhauspersonals gesprochen, um uns schließlich über die „managing nurse“ bin hin zur leitenden Ärztin auf der Station hochzuarbeiten. Diese konnten wir dann letzendlich überzeugen sich die Ergebnisse die der zuständige Arzt über unsere Untersuchung irgendwo dokumentiert hat, einzusehen. Und glücklicherweise kam sie dann auch schon kurz darauf wieder und ließ uns wissen, dass wir keine Tuberkuloseerkrankung haben… Was für ein ACT!!! Der Flug konnte also ruhigen Gewissens gebucht werden.

    Man sieht also, die „Sache hier“ ist nach wie vor kein Urlaub!!!! Und mintunter gibt es mehr Stress als die üblichen „was machen wir heute denn zuerst“ und „wo und was essen wir denn jetzt mal“ Überlegungen??

    Pho Bo - "the meal that build the nation"

    Fashionable Motorradhelme gibts hier in diversen Boutiquen...

    Der Stromausfall in unserem Stadtteil dauert heute fast den ganzen Tag - kein Wunder bei dem Kabelwirrwarr, oder??

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