Megacity KL hat etwa so viele EW wie Hamburg!
Mit völlig falschen und verquerten Vorurteilen im Kopf sind wir in Malaysia bzw. in der Hauptstadt Kuala Lumpur (deutsch “schlammige Flussmündung”) angekommen und waren völlig überrascht von dem, was wir hier angetroffen haben.
Nachdem wir nun 6 Monate quer durch Indien gereist sind, hatten wir uns mittlerweile schon daran gewöhnt, dass Frauen nicht so sehr in das Alltagsgeschehen “eingebunden” sind. Diese Vorstellung traf für Malaysia absolut nicht zu und man sieht auf den Straßen bzw. im öffentlichen Berufsleben genauso viele Frauen wie Männer. Dies war in Indien ganz und gar nicht der Fall…
Zwar tragen viele Frauen, wie erwartet, Kopftücher, diese sind allerdings sehr hübsch, meistens knallbunt und ziemlich stylish. Und auch die Vielfalt der vertretenen Religionen, die sich in den Minaretten der Moscheen, den christlichen Kirchtürmen, den chinesischen Pagoden, den indischen Hindu sowie in den Sikh Tempeln in der gesamten Stadt zeigt, überraschte uns.
Außerdem waren wir von dem bunten Völkergemisch KL’s mit seinen verschiedendsten Kulturen (die städtische Bevölkerung besteht zu 52 % aus Chinesen, 39 % Malaien, 6 % Inder, hinzu kommen Araber, Sri Lanker, Europäer und Indonesier sowie Philippiner) fasziniert.
In KL gibt es so gut wie gleich viele Buddhisten wie Muslime: beide nehmen einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von je knapp über 40% ein. Christen (8,7 %), Hindus (5,2 %), Konfuzianer und andere Religionen stellen die Minderheiten dar.
Im Großen und Ganzen kommt das Land absolut westlich orientiert rüber und die Freundlichkeit, Offenheit, Hilfsbereitschaft und das Interesse der Menschen uns gegenüber faszinierte uns von Anfang an.
Wanita Dalam Islam - Frauen im Islam
Im muslimischen Museum haben wir dann eine ganz interessante Ausstellung entdeckt: Frauen im Islam. Wir wurden an verschiedenen weiblichen historischen Persönlichkeiten darüber aufgeklärt, dass die Frauen im Islam gar nicht so unterdrückt werden wie es das Klischee meint.
Schon hier wurde uns verdeutlicht, dass die Lebensweise in vielen arabischen bzw. muslimisch geprägten Ländern ein Teil deren Kultur ist, der einfach von Generation zu Generation weitergereicht wurde und sich verfestigte und nicht Teil einer im Qur’an erwähnten auferlegten muslimischen Lebensweise entspricht.
Shop till you drop
Bei unseren ausgibiegen Fußwanderungen quer durch die Stadt waren wir dann immer wieder begeistert, wie unterschiedlich die Stadt ist: einerseits siehts teilweise auf wie in einem kleinen Dorf (Kampung) auf dem Land, aber andererseits sieht man im Hintergrund dann immer die Skyline mit den beiden Towers und den ganzen Wolkenkratzern vor allem des Bankenviertels.
Als ein weiteres Zeichens des Fortschritts gehören in Kuala Lumpur die riesigen Shopping Malls zum Stadtbild. Hier kann man sich stunden-, tage- und vielleicht sogar wochenlang aufhalten und es gibt immer wieder neues zu entdecken: in einer gibt es sogar eine Schlitschuhbahn, wo die Leute bepackt mit ihren Einkaufstüten in den Händen schnell ein paar Bahnen ziehen, in einer anderen erstreckt sich eine riesige Looping-Achterbahn über die gesamten 8 Stockwerke. Wo hat man von allen Etagen einen faszinierenden Blick auf dieses ratternde Fahrgeschäft hat…
Ein weiterer Faktor, der versprach, dass sich das Reisen in Malaysia einfacher und für uns vertrauter als in Indien gestalten würde, war die Sprache.
Bahasa Malaysia
1972 wurde nämlich in Malaysia und Indonesien ein einheitliches lateinisches Schriftsystem und eine weitgehend übereinstimmende Orthographie geschaffen. Malaysia hatte bis dahin arabische Schriftzeichen benutzt.
Somit konnten wir zwar endlich lesen, was auf den Schildern, Bussen, Fahrplänen etc. stand, verstehen konnten wir das meiste aber trotzdem nicht.
Trotzdem haben wir uns immer wieder über witzige Rechtschreibungen gefreut.
Hier unsere Top 5 Favouriten:
- Aiskrim (lecker!)
- Epal Jus
- Ekspres Bas
- Teksi Kaunter
- Farmasi
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