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  • 16Nov

    Cultural Differences

    Vor ein paar Monaten hatten wir in Malaysia auf Pulau Perhentian dieses witzige Gespräch mit zwei anderen Reisenden Nabil und Selmon aus München darüber, was man als Reisender alles auf sich nimmt um Neues und Fremdes zu sehen / entdecken.

    Und viele dieser (eigenen) Grenzüberschreitungen akzeptiert man dann, in dem man sich beispielsweise immer wieder Dinge sagt wie „es ist halt die Kultur des Asiaten, dass er auf die Straße rotzt und dabei Laute von sich gibt, bei dem einem selber das Essen aus dem Magen wieder hochkommen möchte“ oder „es ist normal für den Inder einfach INMITTEN der Öffentlichkeit seinen Stuhlgang zu erledigen“ etc.

    Bei all diesen Zerreißproben der eigenen Toleranz stößt man dann trotz allem aber immer wieder auf Dinge, die nach unserem westlichen Verständnis aber „einfach nicht gehen“. Und zwar ohne Diskussion!

    In Asien waren wir nun in irgendeiner Form auch auf derartige Begegnungen mental vorbereitet, weil wir immer im Hinterkopf hatten, dass die Kultur der Asiaten einfach so so unterschiedlich von dem ist, was wir selber bislang erlebt haben. Der in Asien allgegenwärtige Slogan: „same same but different“ ist also Teil unserer eigenen Reisephilosophie geworden.

    Nun sind wir aber inzwischen in Neuseeland und hatten die Vorstellung, dass die kulturellen Unterschiede hier wieder kleiner und weniger gewöhnungsbedürftig sind.

    Aber unser Besuch bzw. unser Vorstellungsgespräch bei Greenpeace holte uns zurück in die Realität:

    “Is this the real world, or is this just fantasy? “
    Und, ja Neuseeand könnte sich wahrscheinlich oft nicht mehr “out of the real World” anfühlen als einige der Asiatischen Orte…

    Ehrlich gesagt, hatten wir echt Schwierigkeiten uns hier anzupassen in den ersten zwei Wochen. Es war nicht nur der Temperaturabfall von 25 C verglichen mit dem was wir die letzten 12 Monate gewöhnt waren und was uns sofort eine fette Erkältung einbrachte. Nein, es waren auch „der Schlag Mensch“, denen man hier im Gegenzug zu den immerlächelnden Asiaten begegnet…

    Wie auch immer, der Höhepunkt des “Out of the Real World” Gefühls war erreicht als wir uns bei Greenpeace im Vorstellungsgespräch wieder fanden. Wir hatten uns für das „Street Fundraising“ beworben, weil wir das dringende Gefühl hatten, es was Gutes und Bedeutendes tun zu wollen. Gerade nach der langen Zeit in Asien, wo man ununterbrochen sieht was dort mit der Umwelt geschieht und wie die Leute damit umgehen. Da ein Großtei der Bevölkerung einfach täglich ums pure Überleben kämpft ist der Umweltschutz nicht gerade eine der Top 10 Prioritäten… Verständlicherweise!

    Also haben wir uns am vergangenen Dienstag in einer Gruppe von 8 Leuten bei Greenpeace wiedergefunden. Needless to say, aber wir waren 10 bzw. 12 Jahre älter als der älteste der anderen Bewerber! Nur Abby (aus UK), die das Gespräch mit ihrer grünen Wollstrickmütze und ihrem grünen Motivshirt leitete, war gleichalt.

    Wir waren von Anfang an Außenseiter, da unsere Klamotten im Gegenzug zu den restlichen 50 Greenpeace Mitarbeitern Schilder mit Markennamen hatten und ganz offensichtlich nicht dem „Greenpeace dress codex“ mit Batik Klamotten, ungewaschenen hennagegefärbten Haaren, schmutzigen Fingernägeln, Stricksocken etc. entsprachen.

    Von uns 8 sollten 4 den Job bekommen. Soweit so gut, aber da Abby das Gruppeninterview mit einer Einleitung, wie „Wir suchen das Gesicht bzw. die Person, die Greenpeace nach aussen hin in der Öffentlichkeit präsentiert. Und Ihr werdet draußen in den Straßen arbeiten, Leute ansprechen und im Namen dieser weltweiten Organisation Geld für einen guten Zweck einsammeln…” etc. startete, waren wir zunächst gute Dinge.

    Und wen haben sie als „den Repräsentanten“ genommen? Einen Typen, der allen Ernstes aussah, wie jemand von der Straße, der sich ganz definitiv seit einer Woche nicht mehr gewaschen hatte. Er kam barfuß!!! Zum Gespräch, seine Füße waren überzogen mit Dreckklumpen und auch unter seinen Fingernägeln klebte der Dreck. Aber nicht nur seine äußere Erscheinung, sondern auch das was er zu seiner Vorstellung gesagt hat, war für uns unglaublich: „Er hat die Schnauze voll von Supermärkten! Jeder sollte lieber sein eigenes Obst & Gemüse anbauen.“ (Und dies war noch einer seiner besseren Beiträge…)

    Die Idee ist ja schön und gut, aber außer uns schien niemand zu merken, dass dies nicht die Welt ist, in der wir leben!!!

    Auch Abby nickte zustimmend ( in Gedanken an ihr eigenes Gemüsebeet) mit ihrer Strickmütze und erklärte uns uns zwei anderen, dass wir für den Job (der zwar in erster Linie Verkaufserfahrung, die außer uns niemand nachweisen konnte, voraussetzt) nicht geeignet sind…

    Wir waren geschockt zu sehen, dass die Realität scheinbar hier in Auckland im Greenpeace Hauptsitz von Neuseeland nicht angekommen zu sein scheint.

    Das Büro an sich war übrigens das ineffektivste Büro was wir je gesehen haben. Sämtliche Mitarbeiter schienen so relaxt ihre Maus auf dem Computerbildschirm hin und herzufahren, dass lediglich die Zubereitung einer neuen Tasse Kräutertee sie in Bewegungsstress brachte!!!

    Es ist eine absolute Schande zu sehen, wie Gelder, die im Namen dieser Organiation für gemeinnützige Zwecke gesammelt werden von einer solchen Administration einfach verschwenderisch geschluckt zu werden!

    Unser Ausflug nach Devonport hat uns einen herrlichen Sunset über der Skyline von Auckland beschertGary unser südafrikanischer Mitbewohner hat uns mit zum Strand genommen! YES!

    Cooles Hibiskus Graffiti

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