Es gibt wieder ein paar neue Fotos in der Gallery! Leider reicht die Internetzeit nicht aus für einen neuen Artikel…
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24Feb
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19Feb
Warum sind eigentlich all die ganzen Schafe in Neuseeland?
Wir hatten ja schon einmal in einem früheren Eintrag erwähnt wieviele Schafe es hier in Neuseeland im Vergleich zur Einwohnerzahl gibt:
Bis in die frühen 1980er gab es 70 Millionen Schafe im Gegenzug zu 3 Millionen Menschen! Inzwischen kommen immerhin noch ca. 14 Schafe pro Einwohner und Neuseeland ist trotz seiner geringen Größe der weltweit zweitgrößte Wollproduzent…
Touristen können hier sogar die „ultimative Sheep experience“ erleben: man kann auf Schaffarmen übernachten, arbeiten oder in der „shearing capital of the world“ Te Kuiti die Scheer-Meisterschaften Ende März besuchen.
Nachdem die natürlichen Resourcen, wie z. B. Gold, Kauri Holz und Flax nach den ersten europäischen Einwanderungsströhmen doch recht bald erschöpft waren, wurden in den 1830ern die ersten Schafe nach Neuseeland geholt. Ziemlich schnell stellte sich der Handel mit der Schafwolle als äußerst profitabel heraus, woraufhin Millionen weitere Schafe nach Neuseeland geholt wurden.
In den 1880ern wurde dann das „Kühlschiff“ von einem Neuseeländer erfunden und damit konnte dann auch endlich Schafsfleisch in die ganze Welt exportiert werden. Durch diese clevere Erfindung ging der Schafboom hier in Neuseeland erst richtig los und hält bis heute an. Obwohl inzwischen immer mehr Schafweiden und Schaffarmen auf sogenannte „Dairy Farms“ umsteigen, Kühe halten und Milchprodukte erzeugen… -
15Feb
What to do & see in NZ
Hier möchten wir nun endlich einmal kurz (sozusagen auch als kleines Pflichtprogramm, da wir ja schließlich „2 gelernte Reiseverkehrstanten on tour“ sind) ein paar touristische Highlights unserer / einer Neuseeland - Nordinseltour aufführen:
Neuseelands größte Stadt Auckland rühmt sich auf der Liste der Städte mit dem höchsten Lebensstandard der Welt an Nr. 5 zu stehen. (Nr. 1-4 sowie welche Kriterien für diese Auszeichnung in Betracht gezogen werden, wurden uns leider immer vorenthalten..Irgendwelche Vorschläge?) Jedenfalls hat die Stadt touristisch gesehen keine besonderen Sehenswürdigkeiten zu bieten und auch das Stadtzentrum mit seiner 4 spurigen Queens Street lädt weniger zu einem gemütlichen Stadtbummel oder einem Käffchen in der „Fuzo“ ein…
So genießen viele Touristen den Blick auf die Stadt lieber „von oben“ von dem Skytower aus - dem angeblich höchsten Gebäude auf der Südhalbkugel. Alternativ kann man dann auch noch am kleinen Hafen (The Viaduct) längs laufen und die vielen, vielen Segelboote begucken. Nicht umsonst trägt Auckland den Beinamen: „City of Sails”…
Nördlich von Auckland liegt das „winterlose“ Northland in dem fast das ganze Jahr über tropische Temperaturen herrschen. An der Westküste findet man vor allem riesige Kauribäume. Der größte von allen, der Tane Mahuta ist stolze 51 m hoch! Und in einem Workshop entlang der Straße wurde sogar eine Wendeltreppe in einen Baumstamm geschlagen. Echt beeindruckend, wenn man sich vorstellt in einem Baumstamm rumzulaufen…
Wir waren dann sogar noch beim „Kiwispotting“ erfolgreich und haben 2 dieser flugunfähigen, nachtaktiven, vogeligen Wahrzeichen Neuseelands gesehen. YES!
Unklar ist dann noch, warum der bekannte 90 Mile Beach ganz im Nordwesten von Neuseeland mit seinem 64 Meilen nicht eher 90 Kilometer Beach heißt…
Am Cape Reinga ( „Top of NZ“) blickt man auf die Tasmanische See und den Pazifischen Ozean. Dies ist der Legende nach der Punkt, wo die Maori Seelen (Te Renenga Wairua) zurück zu ihrem spirituellen Heimatland Hawaiiki kehren.
Und da uns persönlich die „Bay of Islands“ viel zu kommerzialisiert vorkam, haben lieber ein paar ruhige Buchten (Doubtless & Taupo Bay) in der Umgebung genossen. Hier haben übrigens auch viele Aucklanders ein Ferienhaus, das man „Bach“ (ausgespr: Bätsch) nennt.
Ein Muss für viele Touristen ist ein Besuch der „Waitangi Treaty Grounds“, wo am 6. Februar 1840 der „Vertrag von Waitangi“ verabschiedet wurde. (Den Maoris sollten Landrechte und den Briten die Souveränität über Neuseeland zugesichert werden.)
Eine hervorragende Alternative zu den sonst so ordinären „Pflichtgängen“ stellt ein Besuch in Kawakawa dar. Hier in der Gegend hat Friedrich Hundertwasser 25 Jahre gelebt und der Nachwelt eine herrliche öffentliche Toilette, die er 1998 desingned hat, hinterlassen.
Für viele Taucher ein Muss ist der Marine Park um die Poor Knights Islands, der sogar weltweit als einer der Top 10 Tauchspots gilt! Uns hat leider der Zusatz „kalt“ bei den „aber schön“ Kommentaren anderer Reisende abgehalten…
Umso heißer sind aber die kleinen Bäche, die am Hot Water Beach auf der Coromandel Halbinsel bei Ebbe an der Oberfläche sind. Mit Spaten bewaffnet buddelt man sich hier eine kleine persönliche heiße Wanne…
Ganz in der Nähe kann man dann auch die Cathedral Cove Felsformation am Strand begucken gehen, womit u.a. das Neuseeländische Fremdenverkehrsamt in seinen Broschüren mit wirbt.
Wir fanden besonders beeindruckend (leider im negativen Sinne), die Abholzung der Bäume, die hier ganz exzessiv betrieben wurde. Überall hat man entweder kahle Stellen anstellen von Wald oder Wiederaufgeforsteten jungen Wald gesehen, wo eigentlich natürliche Vegetation hätte sein sollen.
Wir haben dann noch einen Abstecher nach Raglan, Neuseelands Surfer Hotspot gemacht. Es ist verrückt zu sehen, wieviele Surfer sich in der Manu Bay in den Wellen der „said to be the longest left-hand break in the world“ tummeln. Das indische Konsulat in Hamburg kommt einem ähnlich gut besucht vor…
Aber schließlich möchten viele ein bißchen von dem Nostalgiefeeling durch den in den 60ern hier gedrehten Surffilm „Endless Summer“ aufsaugen.
Dadurch das wir im Trounson Park im Northland schon viele leuchtende Glühwürmchen bestaunt haben, haben wir also guten Gewissens die Waitomo Caves ausgelassen. Aber für viele ist das ein Highlight inklusive Rafting, Abseiling, Caving und Sledging…
…genau so geht es in Rotorua auch weiter, aber die eigentlichen Attrakltionen, unserer Meinung nach, sind die vulkanischen Aktivitäten, die man u. a. ganz großartig im Wai-O-Tapu Thermal Wonderland bewundern kann, es blubbert und spritzt aus allen Ecken und Ritzen. Ein weiteres Muss ist natürlich eine der zahlreichen Maori Cultural Shows (auch bekannt als Hangi & Concert) zu besuchen, bei denen man an der Maori Tradition teilhaben kann. In und um Rotorua sind ca. 35% der Einwohner Maoris und glücklicherweise sind die Maoris, anders als die Aborogines in Australien, nicht entwurtzelt, sondern erfreuen sich an ihren Traditionen, die sie weiterhin aktiv ausüben!
Circa eine Autostunde südlich von Rotorua liegt Taupo an Neuseelands größtem See, dem Lake Taupo. Die coolste Attraktion sind hier die Huka Falls, keine Wasserfälle im herkömmlichen Sinn, denn sie sind gerade mal 10 m hoch. Sie bestechen aber mehr dadurch, dass sie in 2 Sekunden Wassermengen durch einen engeren Tunnel schleusen, mit denen man einen Olympia Swimming Pool füllen könnte.
Außerdem sieht man über Taupo öfters Leute aus dem Fugzeug springen, da „light Aircraft“ (kleine Flugzeuge) günstiger sind, als irgendwo sonst in NZ und dementsprechend viele die günstigen Fallschirmspringpreise nutzen.
In Matamata, wo für „Herr der Ringe“ das Hobbiton Movie Set war, mussten leider die Originalrequisiten aus Copyrightgründen abgerissen werden. Dennoch gibt es Touristen, die Touren buchen, wo sie die wiederaufgebauten kleinen Hobbithäuser in den Erdhügeln einer Farm besuchen. Derartige Touren kann man übrigens in gesamt Neuseeland buchen und teilweise wird einem dann an bestimmten Spots der dazugehörige Ausschnitt des Films per DVD gezeigt…
Auch wir waren in Wellington auf den Spuren von „Herr der Ringe“ unterwegs und haben uns Peter Jacksons Kreativ-Werkstatt, die Weta Cave, angeschaut. Bzw. kann man leider nicht in die Werktstatt reingehen, aber ein kleines Video gibt einem interessante Einblicke, was alles so hinter den Kulissen läuft…Heftig ist auch die verblüffend echt aussehende Gollum-Figur am Eingang!
Ein weiteres Aushängeschild neben den ganzen Cafés und Restaurants in Neuseelands Hauptstadt ist das Te Papa Museum. Uns kam das ganze leider total überladen und überhaupt nicht aussagekräftig rüber. Z.B. gab es einen kleinen Raum, wo hunderte Schmetterlinge und Insekten aufgepikst hinter Glasscheiben steckten, es aber keine einzige Erklärung dazu gab. Daneben standen dann unzählige ausgestopfte Tiere (u.a. ein Probiscos Monkey aus Borneo) auch wieder ohne jegliche Erklärung. Wozu werden diese Tiere ausgestellt, wenn keine wissenschaftliche Erklärung für den Besucher geliefert wird?
Inzwischen sind wir mit der Fähre auf die Südinsel übergesetzt und sind gespannt, was uns hier so alles erwarten wird… -
12Feb
Nichts ist unmöglich
Ganz nach dem Motto „es muss noch viel verrückter werden“, wurde uns gestern auf dem Mount Victoria Lookout hier in Wellington nocheinmal verdeutlicht, das die Nordinsel Neuseelands der Legende nach ein Ika (Fisch) ist…
Creation
Der legendäre polynesische Gott Maui fischte eines Tages mit seinen Brüdern von seinem Waka (Kanu). Schon nach kurzer Zeit spürte er den Biss eines enormen Fisches. Mit aller Anstrengung ziehen Maui und seine Brüder an die Oberfläche, was als Te Ika a Maui (der Fisch von Maui) bekannt wird: die Nordinsel Neuseelands.
Der Kopf ist Wellington, das Auge der Taupo See und der Schwanz, das Land nördlich von Auckland.
Als Maui klar wird, dass dies ein ganz außergewöhnlicher Fang ist, beschließt er mit den Göttern Frieden zu schließen. Während er dies tut, fangen seine Brüder an, den Fisch zu zerlegen.
Das „withing“, bevor Maui mit den Göttern Frieden geschlossen hat, hinterließ die Berge & Hügel auf der Nordinsel und auch das Kanu ist auf der Stelle erstarrt. Es wurde die Südinsel Neuseelands – auch bekannt als Waka a Maui (das Kanu von Maui).
Die Berge der Südinsel sind die Schuppen von früher gefangenen Fischen und Stewart Island ist bekannt als Mauis Anker – Te Punga a Maui.
Discovery
Man könnte die Geschichte Neuseelands aber auch mit der Entdeckung des Landes vor ca. 1200 Jahren durch den polynesischen Seefahrer Kupe beginnen. Kupe kam aus Hawaiiki, dem mystischen Heimatort der Maorischen Vorfahren. Um der „vengeance“ der Familie seiner neuen Frau Kura zu entgehen, fuhren die beiden eines Tages mit ihrem Kanu Matahorua auf Entdeckungsfahrt. Nach einigen Tagen auf See sichtete Kura die Neuseeländischen Inseln, die ihr als schlafendes Land unter einer Wolkendecke erschienen. Sie nannte das Land Aotearoa – Land der langen weißen Wolke. Kupe ist nach Hawaiiki zurückgekehrt und mit seiner Hilfe wurde die Große Einwanderung durchgeführt. Riesige Wakas (Kanus) wurden für die Reise gebaut.
Heutzutage kann fast jeder Maori seinen Ahnengeschichte bis hin zu diesen ersten Wakas, die hier angekommen sind, zurückführen.
Acht Wakas mit den Namen: Aotea, Arawa, Tainui, Kurahaupo, Takitimu, Horouata, Tokomaru und Mattatua gingen auf die Reise. Die Namen der Wakas dienten als Namen der verschiedenen Iwi (Stämme) und heute noch sind die Namen vieler Stämme auf die Wakas, die in den einzelnen Regionen angekommen sind, zurückzuführen.
Die ersten Maori Siedler waren auf den Fisch- und Vogelfang (es gab keine einheimischen Säugetiere) angewiesen. Aber mit dem ständigen Wachsen der Bevölkerung wurde zunehmend mehr Ackerbau (vorangig Kumara – süße Kartoffel) betrieben und das Essen in einem Erdofen (Hangi) auf heißen Steinen zubereitet. (In den Genuss dieser traditionellen Art der Essenzubereitung kann man als Tourist vor allem in Roturoa bei einer der zahlreichen kulturellen Shows „Hangi & Concert“ kommen.)
Vor ca. 500 Jahren war es dann soweit, dass die ersten Konflikte zwischen den Maoris aufgrund von Nahrungsmangel begannen. Somit wurden die vielen Dörfer, mehr zu Festungen (Pa) umgebaut, die schließlich schwer zu stürmen waren. Gegenwärtig sind Pa nicht mehr nötig, aber das Marae (Versammlungshaus), der zentrale Part einer jeden Festung (Pa) oder Kainga (Dorfes) spielt auch heute noch eine wichtige Rolle in der Maori Kultur.
European Discovery
Am 13. Dezember 1642 sichtete der erste Europäer, der holländische Entdecker Abel Tasman, Neuseeland. Aber aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten kam es zu Kämpfen zwischen den Maoris und den Seefahrern und Tasman setzte nie einen Fuß auf neuseeländischen Boden.
Somit war James Cook der erste Europäer, der neuseeländischen Boden unter der britischen Flagge betrat. 1769 kam er in Neuseeland an und wurde aber nicht weniger unwillkomen begrüßt. Schließlich gelang es Cook auf der Endeavour beide Inseln zu umsegeln. Er konnte hervorragend navigieren und auch seine Karten von Neuseeland waren ziemlich korrekt. Beachtlich sind außerdem seine Dokumentationen über die australische und neuseeländische Flora und Fauna, die bis dato in Europa völlig unbekannt waren.
Die genauen Karten die Cook von Neuseeland anfertigte ebnete den Weg für Einwanderungsströhme von Wal- und Robbenfängern sowie Holzhändlern.
1840 war es schließlich soweit, dass es ein formelles Übereinkommen zwischen den Briten und den Maori geben musste, um den gewaltätigen Konflikten über die Ländereien ein Ende zu setzen.
Am 6. Februar 1840 wurde der „Vertrag von Waitangi“ verabschiedet, der den Maoris Landrechte und den Briten die Souveränität über Neuseeland zusichern sollte. Noch heute ist der Vertrag Neuseelands wichtigstes und umstrittendstes Dokument… (Landrückgaben und Entschädigungszahlungen an die Maoris stehen auch heute noch an der Tagesordnung!)
1858 hat die Einwohnerzahl der Siedler mit 115.000 die Anzahl der Maoris überholt. Feldwirtschaft dominierte und bis in die frühen 1980er gab es 70 Millionen Schafe im Gegenzug zu 3 Millionen Menschen! Inzwischen kommen immerhin noch ca. 14 Schafe pro Einwohner und Neuseeland ist trotz seiner geringen Größe der weltweit zweitgrößte Wollproduzent (wer ist wohl der Größte?)….
Dadurch, dass Neuseeland auf zwei verschiedenen tektonischen Platten liegt gibt es hier neben den ganzen geologischen Aktivitäten (Vulkanische Eruptionen und jede Menge Erdbeben) auch eine vielfältige Landschaft von geothermischen Gegenden mit heißen Quellen über riesige Berge bishin zu wunderschönen einsamen Stränden.
Und gerade diese Natur macht wohl den größten Reiz Neuseelands aus. -
04Feb
Endlich haben wir hier auf dem Campingplatz einen Wifi - Anbieter (Cafenet) gefunden, der es uns ermöglicht auch mal wieder Bilder in unseren Blog reinzustellen. Bei allen anderen Anbietern ist die Upload Kapazität sehr begrenzt und es reicht gerade mal fürs Email lesen und schreiben aus.
Also, viel Spaß mit den Fotos! Wir schicken ein paar Sonnenstrahlen gedanklich in den europäischen Winter… -
01Feb
Action Country
Vor ungefähr einer Woche, nachdem wir feststellten, dass wir uns für das Northland und die Coromandel Halbinsel unverhältnismäßig viel Zeit gelassen haben, legten wir nun ein etwas schnelleres Tempo an den Tag um uns die weiteren Highlights der Nordinsel anzusehen.
Besonders gefallen hat uns bislang das Wai-O-Tapu Wonderland in Rotorua. Da die Gegend voller vulkanischer Aktivitäten ist, kann man dort zwischen all den blubbernden Mudpools, kochend heißen, spudelnden Geysiren, Wasserfällen, Seen und Wäldern herumspazieren. Es ist verrückt zu welcher farblichen und gruchsmäßigen Vielfalt die Mineralien in der Erde so fähig sind…
Schnell stellte sich aber auch heraus, dass es außerdem sowieso noch viel zu viele künstlich geschaffene Attraktionen gibt, um die Touristen bei Laune zu halten. Die Vielzahl ist so groß, dass man sich zunächst gar nicht entscheiden kann und sich auf den zweiten Blick gar nicht mehr so richtig entscheiden will, weil die im Grunde mit dem Land, den Leuten oder der Geschichte nicht wirklich was zu tun haben.
Ob white oder black water rafting, water sledging, Tubing in Höhlen, Glühwürmchenhöhlen, Kayak fahren, Mountainbiken, Klettern, Abseiling, Helikopter Rundflüge, Wasserflugzeugrundflüge, Parasailing, Fallschirmspringen, Skydiving, Bungyjumping, Wasserskifahren, Sandsliding, Zorb (in einer großen Kugel einen Berg runterrollen), Lord of the Ring Tours, Hot Air Ballooning, Jetboatsafaris, Surflessons, Boogieborad ausleihen, Segeln, Bootstouren, Tauchen, schwimmen mit Seelöwen, Schwimmen mit Delfinen, reiten, Gletscherwanderungen, canyon swing, Squads ausleihen, hier in Neuseeland kann man wahrscheinlich an jedem Tag im Jahr einer dieser Action-Aktivitäten nachgehen…
Action People
Wir haben uns nun, um uns auch auf einige dieser „Kicks für den Moment“ besorgen zu können, mal wieder an der „Work & Travel“ Jobfront versucht:
Nachdem diese Jobs mit einem Mindestlohn von 12 NZD brutto pro Stunde sehr schwer zu finden sind bzw. wir erst eine handvoll anderer Reisende getroffen haben, die diesen „Luxus“ genießen konten, haben wir auf andere Weise versucht Kosten zu sparen.
Und erfreulicherweise konnten wir z.B. auf zwei Campingplätzen arbeiten, was zwar keine Bezahlung einbringt, aber zumindest die Übernachtungskosten spart! Das ist hier ein ganz gängiges Modell in Neuseeland: man lässt die Backpacker 2-3 Stunden putzen und dafür können sie eine Nacht umsonst schlafen…
Auf einem Campingplatz hatten wir dann zwei Engländer getroffen, die unseren Ehrgeiz angekurbelt haben und uns zum Blaubeeren pflücken mitgenommen haben, weil man dort „auf Akkord“ bezahlt wird und so sogar über den Mindestlohn hinaus verdienen kann. Yiehaa!
Unser Ziel war es also, in der prallen Sonne, möglichst viele kleine Eisboxen mit reifen (und nur den reifen!) Blaubeeren zu füllen. Wir haben also gerockt was das Zeug hält und waren mit entschieden mehr Einsatz als die anderen Pflücker dabei und kamen am Ende des Tages trotzdem nur auf 5,6 NZD pro Stunde!!!
Verglichen mit den beiden Engländern war das nicht so schlecht, denn die haben den ganzen Tag über für weniger als 2,60 NZD (also ca. 1 €!!!) Stundenlohn gearbeitet!!!
Interessante Sache für die Farmer hier, denn mit den Akkordverträgen die uns ausgehändigt wurden, können also so die Mindestlöhne anscheinend ganz legal umgangen werden. Aber nicht mit uns, denn wir haben abends gleich wieder gekündigt!
Aber bei diesen ganzen verleitenden Action Akivitäten ist es kein Wunder, dass sich aber auch immer wieder Leute finden, die so abgebrannt sind, dass sie das Blaubeeren pfücken „nicht so schlecht finden“. (Zitat!!!)Tags: Action Country, Aktivitäten, arbeiten, Sehenswürdigkeiten
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19Jan
„What’s the name of the Game?“
Eine verständliche Frage, die wir grundsätzlich gestellt bekommen, wenn wir anderen Reisenden erzählen, dass wir u.a. 6 Monate in Indien unterwegs waren, ist:
„Und, wie seid Ihr mit der ganzen Armut umgegangen, die ständig um einen herum ist?“
Jetzt, im Nachhinein mit Abstand dazu, lässt es sich natürlich „leichter“ sagen, dass man sich echt an alles gewöhnen kann und schließlich eine Art Immnunität dagegen entwickelt. Sodass man nicht mehr ständig, sogar bei dem Anblick eines winzigen neugeborenen Kindes, dass nackt einfach mitten im Dreck auf der asphaltierten Straße liegt, am liebsten hilflos in Tränen ausbrechen möchte.
Die harte Realität, die wir uns während unserer Reise immer wieder vor Augen geführt haben (müssen) ist, dass es uns leider nicht möglich ist, jedem der danach fragt einfach zehn Rupien o.ä. in die Hand zu drücken und somit sein Leiden zu verringern. Auch wenn Geld an der richtigen Stelle investiert ganz klar sogar Menschenleben längerfristig retten kann, ist uns unter anderen durch den Besuch im Ashram von Amma klar geworden, was wir stattdessen außerdem tun können. Nämlich (versuchen) den Menschen um uns herum ein gutes, respektvolles Gefühl zu geben und einfach möglichst viel Lächeln und Freude zu verschenken.
Und von diesen Gütern haben gerade die Asiaten, die vielleicht in materieller Armut leben, in so großen Mengen auch uns etwas abgegeben, dass wir uns wünschten in der westlichen Welt würde es auch Freude, Lächeln etc. im Überfluss zu verschenken geben.
Fluchtgeschichten
Somit haben wir durch intensive Gespräche unter anderem auch viele Menschen kennengelernt, deren Armut vielleicht äußerlich nicht zu erkennen ist, aber deren Lebensumstände teilweise einfach grauenvoll und schrecklich sind. Allen voran haben uns während unserer Reise die diversen Flüchtlingsgeschichten beschäftigt, die wir direkt von den Betroffenen erfahren haben. Sei es der junge tibetische Reporter, der seine Familie zurückgelassen hat und 22 Tage über den Himalaya ins ungewisse Indien, in ständiger Angst vor dem chinesischen Militär, gelaufen ist. Oder Andre aus Goa, der uns seine Flucht aus der DDR mit 19 Jahren erzählte oder Selmon, dessen Familie zu den wenigen Privilegierten gehörte, die es sich finanziell leisten konnten aus Afghanistan, nach dem Einmarsch der Russen, zu fliehen.
Erst vor ein paar Tagen habe ich (Schnull) in einer Campingplatzküche eine Frau kennengelernt, weil ich ihr unsere Gewürze angeboten habe. Sie hat diese äußerst dankend angenommen und fragte mich dann mit Blick auf unser Öl: „Where did you get that? Did you bring it from home?“ Ich musste natürlich schmunzeln und erklärte ihr, dass ich aus Deutschland kommen und es wohl ein weiter Weg wäre, das Öl hierher mitzubringen. Fand ich irgendwie recht amüsant, weil man ja Öl hier in jeder Superette kaufen kann, aber sie schien die Frage völlig ernst gemeint zu haben. Also wollte ich natürlich wissen, woher sie kommt. „Zimbabwe“ war ihre leise Antwort. Wow, mir schossen natürlich sofort hunderte Frage in den Kopf und das muss sie wohl an meinem weit aufgerissenem Blick gemerkt haben, denn sie tätschelte kurz mit ihrer einen Hand auf ihren anderen Unterarm und sagte: „Not many left of us there.“
(Damit meinte sie ihre weiße Haut.) Ich sagte dann nur „Yes, I know.“ Und fragte woher sie genau kommt: „Bulawayo?“ Sie hat mich dann überrascht angeguckt und gesagt, dass sie tatsächlich 40 km nördlich daher kommt. Sie wollte dann wissen, ob ich da war und als ich „Yes” sagte, anwortete sie: „Then you know…“ Dann sagte ich ihr, dass diese Reise allerdings schon über 5 Jahre her ist, sich die Umstände ja offensichtlich weiter verschlimmert haben und ich mich frage wie schlimm es wohl tatsächlich ist. Sie sagte nur “terrible“ und ihr ganzer Gesichtsausdruck sprach Bände…
Also erzählte sie mir, dass sie hier in Neuseeland für wenige Wochen sind, um ihren Sohn und dessen Frau, die hier leben zu besuchen. Aus England kam ihre Tochter mit ihrer Familie angereist und nun genießen sie dieses (letzte?) Zusammentreffen, bevor es wieder zurück nach Zimbabwe geht. Wir haben dann alle zusammen draußen an einem Tisch gesessen und gegessen. Dabei haben sie und ihr Mann jeden einzelnen Bissen genau inspiziert, vorher genauestens alle Zutaten angeschaut und genüßlichst darauf rumgekaut und schließlich bewußt zu sich genommen. Uns ist dabei unserer eigenes Essen fast im Halse stecken geblieben und wir waren nur darauf bedacht der ganzen Familie keine ihrer kostbaren Zeit zusammen zu stehlen.
„Home sweet home“
Für uns hat nach dieser Begegnung und diesem Abendessen alleine die Möglichkeit nach Deutschland zurück zu kommen und Freunde und Familie wiederzusehen ganz groß an Bedeutung hinzugewonnen. Man macht sich gar kein Bild davon wie viele Menschen in der Welt unterwegs sind, die kein Zuhause (mehr) haben.
Und gerade deswegen haben wir noch einen ganz speziellen aktuellen Beitrag, denn wir vor wenigen Tagen von unseren Freunden Mo & Toffa aus Fiji bekommen haben, den wir hier gerne aufführen möchten:
„Wir haben hier in den letzten Tagen die schlimmsten Unwetter seit über 40 Jahren erlebt. Seit Mittwoch letzter Woche regnet es fast ununterbrochen. Heute ist es den ersten Tag wieder trocken. Darauf haben wir die letzte Tage immer gehofft. Der Regen hat zu schweren Überschwemmungen geführt und die Wassermassen haben viele Menschen am vergangenen Donnerstag in den frühen Morgenstunden überrascht. Mehrere tausend Familien sind seit dem letzten Wochenende obdachlos und haben teilweise alles verloren. 10 Tote, darunter sind mehrere Kinder zu beklagen und der Notstand wurde ausgerufen.
Ich bin gestern das erste Mal Richtung Nadi gefahren und habe das ganze Ausmaß der Schäden gesehen. Das es schlimm ist wusste ich, aber die ganzen kaputten Dörfer zu sehen und wie Menschen zwischen dem ganzen Unrat und Dreck hausen müssen, hat mich echt schockiert. Ich kann nur bewundern, mit welcher Gottergebenheit die Fijianer das alles ertragen. Viele haben schon vor dieser Flut nicht viel gehabt, aber jetzt stehen die Betroffenen vor dem Nichts. Das neue Schuljahr steht außerdem vor der Tür und viele Familien werden das Schulgeld für ihre Kindern nun erst recht nicht mehr aufbringen können.
Ich weiß, es wird ständig um Spenden gebeten und die Fiji Inseln liegen am anderen Ende der Welt und es ist schon komisch, Euch um Geld zu bitten, aber ich möchte es trotzdem tun. Hier werden die Lebensmittel knapp und es droht der Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Typhus, da vielerorts das Trinkwasser verseucht ist.
Wenn Ihr etwas spenden möchtet/ könnt, dann nutzt bitte die folgende Bankverbindung dafür:
Postbank Stuttgart
Konto: 166 469 701
BLZ: 600 100 70
Oldenburg Monika, Reisebüro APTC
Ganz wichtig: Bitte Stichwort „Fiji Flut“ angeben.
Lieben Gruß und vielen Dank!
Christopher
“Commitment?!”
Und nun stellen wir Euch die Frage, die man sich nicht nur stellen sollte, wenn man gerade für ein halbes Jahr in Indien unterwegs ist:
„Und, wie geht Ihr mit der ganzen Armut um, die ständig um einen herum ist?“
„Hingucken? Oder lieber Wegsehen? Oder doch am besten Handeln und abends mit der Gewissheit einschlafen seinen eigenen kleinen positiven Beitrag gebracht zu haben?“
„Last, but not least“
PS: Falls die berechtigten Zweifel auftreten sollten, ob die Spenden überhaupt ankommen: Die gesammelten Spenden werden der Initiative der Fiji Times, der größten Tageszeitung des Landes und der ANZ Bank zur Verfügung gestellt. Alle Spenden, die dort eingehen, werden der Fiji Red Cross Society zur Verfügung gestellt. Alle Spender werden namentlich in der Zeitung genannt. Die Reporter der Fiji Times werden genau hinsehen, wer Spenden erhält und berichten täglich aus den am schlimmsten betroffenen Gebieten.Tags: Armut, betteln, Fiji, Flucht, Flut, Indien, Spenden, Zimbabwe
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