Nichts ist unmöglich
Ganz nach dem Motto „es muss noch viel verrückter werden“, wurde uns gestern auf dem Mount Victoria Lookout hier in Wellington nocheinmal verdeutlicht, das die Nordinsel Neuseelands der Legende nach ein Ika (Fisch) ist…
Creation
Der legendäre polynesische Gott Maui fischte eines Tages mit seinen Brüdern von seinem Waka (Kanu). Schon nach kurzer Zeit spürte er den Biss eines enormen Fisches. Mit aller Anstrengung ziehen Maui und seine Brüder an die Oberfläche, was als Te Ika a Maui (der Fisch von Maui) bekannt wird: die Nordinsel Neuseelands.
Der Kopf ist Wellington, das Auge der Taupo See und der Schwanz, das Land nördlich von Auckland.
Als Maui klar wird, dass dies ein ganz außergewöhnlicher Fang ist, beschließt er mit den Göttern Frieden zu schließen. Während er dies tut, fangen seine Brüder an, den Fisch zu zerlegen.
Das „withing“, bevor Maui mit den Göttern Frieden geschlossen hat, hinterließ die Berge & Hügel auf der Nordinsel und auch das Kanu ist auf der Stelle erstarrt. Es wurde die Südinsel Neuseelands – auch bekannt als Waka a Maui (das Kanu von Maui).
Die Berge der Südinsel sind die Schuppen von früher gefangenen Fischen und Stewart Island ist bekannt als Mauis Anker – Te Punga a Maui.
Discovery
Man könnte die Geschichte Neuseelands aber auch mit der Entdeckung des Landes vor ca. 1200 Jahren durch den polynesischen Seefahrer Kupe beginnen. Kupe kam aus Hawaiiki, dem mystischen Heimatort der Maorischen Vorfahren. Um der „vengeance“ der Familie seiner neuen Frau Kura zu entgehen, fuhren die beiden eines Tages mit ihrem Kanu Matahorua auf Entdeckungsfahrt. Nach einigen Tagen auf See sichtete Kura die Neuseeländischen Inseln, die ihr als schlafendes Land unter einer Wolkendecke erschienen. Sie nannte das Land Aotearoa – Land der langen weißen Wolke. Kupe ist nach Hawaiiki zurückgekehrt und mit seiner Hilfe wurde die Große Einwanderung durchgeführt. Riesige Wakas (Kanus) wurden für die Reise gebaut.
Heutzutage kann fast jeder Maori seinen Ahnengeschichte bis hin zu diesen ersten Wakas, die hier angekommen sind, zurückführen.
Acht Wakas mit den Namen: Aotea, Arawa, Tainui, Kurahaupo, Takitimu, Horouata, Tokomaru und Mattatua gingen auf die Reise. Die Namen der Wakas dienten als Namen der verschiedenen Iwi (Stämme) und heute noch sind die Namen vieler Stämme auf die Wakas, die in den einzelnen Regionen angekommen sind, zurückzuführen.
Die ersten Maori Siedler waren auf den Fisch- und Vogelfang (es gab keine einheimischen Säugetiere) angewiesen. Aber mit dem ständigen Wachsen der Bevölkerung wurde zunehmend mehr Ackerbau (vorangig Kumara – süße Kartoffel) betrieben und das Essen in einem Erdofen (Hangi) auf heißen Steinen zubereitet. (In den Genuss dieser traditionellen Art der Essenzubereitung kann man als Tourist vor allem in Roturoa bei einer der zahlreichen kulturellen Shows „Hangi & Concert“ kommen.)
Vor ca. 500 Jahren war es dann soweit, dass die ersten Konflikte zwischen den Maoris aufgrund von Nahrungsmangel begannen. Somit wurden die vielen Dörfer, mehr zu Festungen (Pa) umgebaut, die schließlich schwer zu stürmen waren. Gegenwärtig sind Pa nicht mehr nötig, aber das Marae (Versammlungshaus), der zentrale Part einer jeden Festung (Pa) oder Kainga (Dorfes) spielt auch heute noch eine wichtige Rolle in der Maori Kultur.
European Discovery
Am 13. Dezember 1642 sichtete der erste Europäer, der holländische Entdecker Abel Tasman, Neuseeland. Aber aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten kam es zu Kämpfen zwischen den Maoris und den Seefahrern und Tasman setzte nie einen Fuß auf neuseeländischen Boden.
Somit war James Cook der erste Europäer, der neuseeländischen Boden unter der britischen Flagge betrat. 1769 kam er in Neuseeland an und wurde aber nicht weniger unwillkomen begrüßt. Schließlich gelang es Cook auf der Endeavour beide Inseln zu umsegeln. Er konnte hervorragend navigieren und auch seine Karten von Neuseeland waren ziemlich korrekt. Beachtlich sind außerdem seine Dokumentationen über die australische und neuseeländische Flora und Fauna, die bis dato in Europa völlig unbekannt waren.
Die genauen Karten die Cook von Neuseeland anfertigte ebnete den Weg für Einwanderungsströhme von Wal- und Robbenfängern sowie Holzhändlern.
1840 war es schließlich soweit, dass es ein formelles Übereinkommen zwischen den Briten und den Maori geben musste, um den gewaltätigen Konflikten über die Ländereien ein Ende zu setzen.
Am 6. Februar 1840 wurde der „Vertrag von Waitangi“ verabschiedet, der den Maoris Landrechte und den Briten die Souveränität über Neuseeland zusichern sollte. Noch heute ist der Vertrag Neuseelands wichtigstes und umstrittendstes Dokument… (Landrückgaben und Entschädigungszahlungen an die Maoris stehen auch heute noch an der Tagesordnung!)
1858 hat die Einwohnerzahl der Siedler mit 115.000 die Anzahl der Maoris überholt. Feldwirtschaft dominierte und bis in die frühen 1980er gab es 70 Millionen Schafe im Gegenzug zu 3 Millionen Menschen! Inzwischen kommen immerhin noch ca. 14 Schafe pro Einwohner und Neuseeland ist trotz seiner geringen Größe der weltweit zweitgrößte Wollproduzent (wer ist wohl der Größte?)….
Dadurch, dass Neuseeland auf zwei verschiedenen tektonischen Platten liegt gibt es hier neben den ganzen geologischen Aktivitäten (Vulkanische Eruptionen und jede Menge Erdbeben) auch eine vielfältige Landschaft von geothermischen Gegenden mit heißen Quellen über riesige Berge bishin zu wunderschönen einsamen Stränden.
Und gerade diese Natur macht wohl den größten Reiz Neuseelands aus.
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12Feb
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