Neues Land, neues Glück!
Ja, nun sind wir schon seit 5 Tagen in Cambodia!
Gleich beim Grenzübergang Aranya Prathet (Thailand) - Poipet (Cambodia), wird einem der krasse Unterschied zwischen Thailand und Cambodia vor Augen geführt. Die geteerte Straße hört direkt an der Grenze auf und dann erwartet einen viel Schlamm und eine riesige Schar von Menschen!
Wir wurden gleich in die Obhut eines Lehrers genommen, der uns mit seinem hervorragenden Englisch mit allen notwendigen Infos zur Grenzüberquerung und Transfers nach Siem Rep versorgte. Er erhofft sich an den Touristenströmen einen Mehrverdienst durch seinen Service. Heftig! Es ist echt immer wieder erschreckend zu sehen, dass es bei so wichtigen staatlichen Insitutionen wie den Schulen so unterbezahlte Jobs gibt, dass die Leute lieber auf der Straße Touristen anschnacken…
Zusammen mit zwei Amerikanerinnen sind wir dann zusammen im Taxi nach Siem Reap, dem Ausgangsort zu den Tempelanlagen von Angkor Wat gefahren. Wir waren wirklich positiv überrascht von dem Zustand der Straße, die noch vor 20 Jahren, als die schlechteste Straße der Welt galt !!! Man braucht zwar für die 168 km 4-8 Stunden, aber hat bei diesem Tempo auch genug Zeit sich ausgiebigst die wunderschöne Natur anzusehen!
Der Backpacker von heute
Es ist immer wieder unglaublich zu sehen, mit welchem Equipment der „Backpacker von heute“ unterwegs ist. Nicht nur das jeder die fettesten Spiegel-Reflex-Digitalkamera, das neueste Ipod-Modell, das kleinste, kompakteste und ultraleichteste Notebook inkl. Headset und Webcam dabei hat, um täglich die Fotos in die verschiedendsten Flickr, Picasa, MySpace, Facebook oder sonstige eigene Blog-Accounts einzufügen. Nein, auf dieser Fahrt hatte unsere Mitreisende sogar ein GPS Gerät dabei, damit sie sämtliche Ihrer Videokameraaufnahmen (Marke: Schulterkamera) „geotaggen“ (will heißen, mit ortspezifischen Koordinatendaten versehen) kann, damit sie später noch alles genau zuordnen kann…
„im Graben“
Witzig bei der Fahrt war dann zu sehen, dass hier in Cambodia zwar “Rechtsverkehr” herrscht, das Lenkrad, aber ebenfalls auf der rechten Seite, also im Straßengraben ist… Das gestaltet sich natürlich besonders beim Überholen natürlich äußerst unpraktisch, weil man immer erst ganz auf die Mitte der Fahrbahn muss, um abzuchecken, ob der Weg frei ist…
Angkor Wat
Wir haben uns also den 7 Tages-Pass geholt um auch ja genug Zeit in Angkor Wat (khmer: Angkor: Stadt, Wat: Tempelanlage), der größten und bekanntesten Tempelanlage zu haben. Und nach zwei Tagen sind wir wirklich froh, dass wir noch 5 weitere Radfahr- Erkundungstage vor uns haben.
Die Tempel bzw. die ganze Anlage ist traumhaft und es ist nur allzugut nachzuvollziehen, dass Angkor Wat als nationales Symbol, das repräsentativ für die Khmerkultur und das heutige kambodschanische Volk steht, fungiert.
Auf der Nationalflagge, den Geldscheinen etc. befindet sich daher eine Abbildung. Selbst in der Zeit des Regimes der Roten Khmer war eine goldene Silhouette des Tempels Teil der kambodschanischen Flagge.
„Good Luck for you“
Das hier in dem angrenzenden Ort Siem Reap, die Hotels wie Pilze aus dem Boden sprießen, stört hier irgendwie gar nicht, denn die Stadt hat bei alldem irgendwie ihren Charme erhalten (auch wenn wir nicht wissen, wie es vor dem Touristenanstrom hier aussah) und vor allem haben sich die Menschen hier eindeutig ihre Herzlichkeit und Freundlichkeit bewahrt.
Nach fast 12 Monaten Reisen setzt (natürlich) auch bei uns eine gewisse „Müdigkeit“ ein, so dass wir vielleicht nicht mehr allem und jedem Neuen sofort mit dem größten Interesse entgegetreten, wie dass am Anfang unserer Reise der Fall war. Aber die Menschen hier sind einfach unglaublich! In der ganzen Stadt herrscht eine sowas von nette, herzliche, offene und lebensfrohe Stimmung, dass man sich schon ganz komisch anstellen muss, wenn man sich davon nicht anstecken lässt. Wirklich von allen Ecken hört man Gelächter und sieht und hört diverse Touristen mit Einheimischen schnacken. Man muss ganz ehrlich sagen, dies ist bislang das Land, wo am meisten und am besten English gesprochen wird!
Ob das nun die zahlreichen Rikshawfahrer (hier sehen die so aus, dass ein kleiner Anhänger mit einer überdachten Sitzbank von einem Moped gezogen wird), das Restaurantpersonal, die Wasserflaschenverkäufer an den Tempeln oder die zahlreichen kleinen Kinder sind, die mit einem schnacken wollen… alle sprechen super englisch und sind immer daran interessiert ein Gespräch mit einem zu führen!
Man hat sogar das Gefühl, dass die Verkäufer eher mit einem reden wollen und nur der zu verkaufende Gegenstand das Mittel zum „Ins Gespräch Kommen“ ist! Ein einfaches „nein“ reicht aus und man wird nicht weiter beschwatzt und das Gespräch geht nett weiter…
Man stelle sich das in Deutschland oder sonstwo in Europa bzw. der „westlichen Welt“ vor: alle lächeln sich zu, schnacken kurz und am Ende lacht man zusammen oder wünscht sich gegenseitig alles Gute und viel Glück !! (…) Leider nur schwer vorstellbar, und vielleicht gerade deswegen genießen wir es gerade so unheimlich hier zu sein und uns von dieser positiven Stimmung mitreißen zu lassen…
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