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  • 24Aug

    Der Banana Pancake Trail

    Lassiwalla
    Schon in Indien haben wir selbst in Gegenden, wo wir zwar selber keine anderen Rucksackreisenden angetroffen haben, die erschreckende Macht des “Lonely Planet” vor Augen geführt bekommen.

    So haben wir in Jaipur in einer eigentlich untouristischen Gegend den “lokalen Geheimtip” aufsuchen wollen, in dem es laut unserem Reiseführer die besten Lassis gibt. Als wir in die richtige Straße einbiegen, müssen wir beim Anblick schmunzeln: ca. 6 Läden nebeneinander werben auf ihren Schildern alle mit ein und demselben Angebot und heißen dementsprechend ALLE: Lassiwalla!!

    Selbst ein Eintrag über einen einfachen Omlette-Straßenverkäufer am “Clocktower” in Jodhpur hat es geschafft, ein Konkurrenzangebot von sechs weiteren Omelette-Ständen auszuweiten. Es bleibt schon fast überflüssig zu erwähnen, dass die Gründerinitialen “MG” des im LP angepriesenen besten Gewürzstandes nun im Namen SÄMTLICHER Gewürzstände Jodhpurs anzufinden sind!

    Viele Hostels und Reisebüros sind sich inzwischen sogar schon bewusst, dass die ausgetretenen Pfade des Lonely Planets längst nicht mehr das halten (können), was sie mal versprachen. Und Werbeschilder wie: “We take you to XXX not mentioned in the Lonely Planet!” sind zur Zeit der Verkaufsschlager! Noch…

    Banana Pancake Trail
    In Südostasien haben die ausgetretenen Pfade des Lonely Planets es sogar zu einer eigenen Bezeichnung durch den Kulturwissenschaftler John Hutnyk gebracht: Banana Pancake Trail.

    Der Banana Pancake Trail bezeichnet innerhalb der „Backpacker-Wissenschaft“ die am häufigsten gewählten Reiserouten und Zielorte. In einer Mischung aus regionalen und transnationalen Merkmalen entstehen an bestimmten Orten Angebote, die eine Orientierung während der Reise erleichtern, da sie unabhängig von lokalen Gegebenheiten überall dort, wo Backpacker sich in größerer Zahl aufhalten, existieren.

    Namensgebend für dieses Phänomen, das einen ganz gravierenden Einfluss auf die lokalen Infrastrukturen Südostasiens genommen hat, waren also ganz einfache Eierpfannekuchen, die mit Bananen serviert werden und so die Frühstücksgewohnheiten und Vorlieben der Backpacker nach einem süßen Frühstück befriedigen!

    So wurde Vang Vieng 1996 im LP als „ursprüngliches kleines typisch laotisches Dörfchen inmitten wunderschöner Landschaft aufgenommen“.

    Inzwischen ist aus dem „Ort“, ein reines „Touri-setup“ geworden und es gibt alles, was das Backpackerherz begehrt: jede Menge Pancake- und Sandwich-Stände, Hostels, Touren, Restaurants und Cafés mit „Western“ Food sowie englischsprachigem Fernsehprogramm, Internetcafés etc. etc.

    Sogar die unverhältnismäßigen Preise sind mittlerweile an die Horden der Backpacker und Reisenden angepasst und es eröffnen wöchentlich neue schickere Guesthouses.

    Als eines der „Top 10 to Do’s in South East Asia“ hat sich das Tubing in Vang Vieng gemacht. Hierbei sitzt man in einem Autoreifen und lässt sich den reißenden Fluss runterströhmen. Da am Flussufer eine Bar nach der anderen aufgemacht hat und man dort mit Hilfe von Bambusstöcken hingezogen wird, ist also abends die Hälfte der Leute im Ort besoffen!!!

    Bei so einem Event bleibt es natürlich nicht aus, dass ab und an auch jemand dabei ertrinkt. Dies ist übrigens die Beschäftigung in Laos, wobei die meisten Touristen sterben!!

    Für uns wurde Vang Vieng der Ort, wo unsere ganz eigenen Erfahrungen mit den Menschen, die uns während unseres Aufenthaltes in Laos begegnet sind, einen erschreckenden Höhepunkt gefunden haben.

    Innerhalb der letzten 10 Jahre hat die einheimische Bevölkerung durch den Tourismus einen so krassen Wandel gemacht, dass von der im LP angepriesenen „Herzlichkeit und Freundlichkeit“ und dem ständigen Lächeln der Einheimischen leider nur noch die offene Hand übriggeblieben ist, die sich nur allzu gierig (und leider oft genug auf kriminelle Art) nach den Reisenden ausstreckt!

    Menschliche Begegnungen
    Schon gleich beim Immigration Desk nach der Grenz-Fluss-Überquerung wollte uns der Passbeamte für unser Visum 5 USD pro Person mehr abnehmen! Glücklicherweise hing direkt an dem Kassierhäuschen ein Zettel mit den korrekten Preisen. Na, ja, aber man kann’s ja mal probieren. Wer weiß, wie oft es kappt!?

    Schon am nächsten Abend in Huay Xai im Restaurant, stellen wir beim Bezahlen auf einmal fest, dass der Betrag auf der Rechung sich um ein Dreifaches von dem unterscheidet, was wir bestellt und gegessen haben. Daraufhin wird uns erklärt, dass die Preise auf der Karte von der wir bestellt hatten, veraltet seien und die Karte mit den neuen Preisen nur auf laotisch da sei. Die Zahlen auf dieser Karte konnten wir zwar lesen, aber es hätten genauso gut die Preise für das 3 Gänge-Menu sein können…. (Diskussionen haben nichts gebracht und schließlich haben wir den geforderten Preis bezahlen müssen.)

    In einem anderen Restaurant bestellten wir morgens Toast. Als dieses aber nach mehr als 15 Minuten immer noch nicht da war und wir nachfragten hieß es dann, dass das Toast alle sei… super, somit hatten wir nicht mehr genügend Zeit die Konkurrenz abzuchecken und sind also mit knurrenden Mägen auf unsere Mekong-Cruise gegangen.

    Zu den Plain of Jars haben wir uns dann einen Fahrer mit einem Auto (weil man in Laos keinen eigenen Mietwagen fahren darf) genommen. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Laoten bei ihrem Fahrstil im Straßenverker ihr Schiksal in die Hände Buddhas geben… Was soviel heißt, dass sie ja im „Notfall“ wiedergeboren werden…

    Wir haben für diese 3 Tagestour 280 USD (in Thailand kostet ein Mietwagen vergleichsweise 20 USD und ein monatliches Lehrergehalt ist wie gesagt 40 USD) bezahlt. Dennoch war unser Fahrer von Anfang an nur bemüht nur noch mehr Profit aus dieser Tour zu schlagen. Er ist gerast wie ein Irrer, um abends schneller Feierabend zu haben. Am 2. Tag wollte er dann das Programm umstellen, damit wir am 3. Tag schon Mittags fertig sind! Unglaublich dabei war halt, dass die Duskussionen mit ihm jedesmal äußerst lautstark abliefen, sodass der sonst so in Asien so wichtige Gesprächsbestandteil des „Gesichtsbewahren“ ihn scheinbar nicht zu interessieren schien…

    Wie gesagt in Vang Vieng hat dann das Ganze seinen Höhepunkt gefunden, als wir nicht all unsere Kleidungsstücke zurückbekamen, die wir in die Laundry gegeben hatten. Leider haben wir erst die Klammotten nachgezählt, nachdem wir schon bezahlt hatten.

    Und auf einmal fängt unser Gegenüber an uns anzuschreien und uns zu beschuldigen, dass wir nur die Laundry umsonst rausschlagen wollen und dass wir das fehlende Kleidungsstück längst in die Tasche gesteckt hätten!!

    Wir schreien natürlich zurück, aber es bringt alles nix, der wird nur noch cholerischer und wir dampfen total sauer ab und regen uns den Rest des Abends über die Laoten im Allgemeinen und diesen Idiot-Laoten im Speziellen auf!

    Frechheit, da wird man beklaut und dann noch dafür angebrüllt! Fast so wie in Indien, als die Frau im Bus Schnulls Sonnenbrille klauen wollte! Nur diesmal konnten wir das fehlende Stück nicht einfach irgendwo wieder auffinden!

    In Vientiane kamen wir eines Tages nach dem Frühstück in unser Zimmer und sahen, wie sich das Roomservice Personal gerade die Ohren mit den Qtips aus unserer Kulturtasche putz!!! Ohne Worte!!!

    Unser Fazit:
    Nach all diesen Begegnungen und Erfahrungen in Laos mussten wir leider feststellen, dass die Laoten, die mit Touristen was zu tun haben „verdorben“ sind und wir können nur hoffen, dass die Laoten, die bislang nocht nichts mit den Touristen zu tun haben und ihr unberechenbares Lächeln beibehalten haben, nicht auch eines Tages auf diesen „Geldgier“-Zug aufspringen.

    Aber wenn die Reisenden weiterhin nur so willkürlich mit den grünen Dollarnoten um sich wedeln und die lokalen Strukturen damit gedankenlos außer Kontrolle bringen, dann kann man nur hoffen, dass mehr und mehr Reisende sich vor ihrer Reise Gedanken machen, vor Ort dann entsprechend handeln und Insitutionen wie „Stay another Day“ mehr und mehr Zuwachs finden.

    Uns und glücklicherweise vielen anderen hat im übrigen das „Lap“ ein traditioneller laotischer Salat aus Hackfleisch mit grüner Lemone und Chilli bestens geschmeckt und wir alle waren froh auch noch solche lokale Leckereien auf der Speisekarte zu finden…

    Buddhas with Alms Bowl

    Lassiwallas in JaipurBanana Pancake Trail

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  • 16Aug

    Plain of Jars bei Phonsavan / Laos UXO & MAG & der geheime Krieg in Laos

    “It is ironic that in the 1950’s Laos received more American aid per person than any other country. In the 1970’s it received more bombs from America than any other country.”

    „Es ist eine Ironie, dass Laos in den 50er Jahren mehr amerikanische Fördermittel pro Person bekommen hat als jedes andere Land der Welt und in den 70er Jahren mehr amerikanische Bomben als jedes andere Land der Welt.“

    Diesen Satz, der aus einer kommunistischen Propaganda stammen könnte, haben wir in einer kleinen Broschüre gelesen, die uns zu unserer Mekong Cruise gereicht wurde…

    UXO
    Zwischen 1964 und 1973 wurden von den amerikanischen Streitkräften in mehr als 580.000 Fliegerangriffen bis zu 2 Millionen Tonnen Bomben über Laos abgeworfen. Das entspricht 17 Tonnen je Quadratmeter!

    Somit wurden über Laos mehr Bomben abgeworfen als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen, womit Laos zu dem “Pro-Kopf” am schwersten bombardiertesten Land der Welt wurde! Die durchschnittlichen Kosten des Laos-Bombardements betrugen 2.190.000 USD pro Tag.

    Noch „ironischer ist es“, dass Laos während des Vietnamkriegs neutral war und es nicht einmal eine offizielle Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Laos gab. „Offiziell“ wurde dieser geheime Krieg also gar nicht geführt und trotzdem bombardierten die US-amerikanischen Streitkräfte Laos massiv, denn der Ho-Chi-Minh-Pfad verlief zu einem bedeutenden Teil über laotisches Territorium.

    Die Kriegsfolgen aus diesem Krieg sind bis heute nicht behoben, denn sie machen das Land zu einem der Staaten mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial (UXO = Unexploded Ordnance) im Boden. Es wird geschätzt, dass bis zu 30% der abgeworfenen Bomben noch nicht explodiert sind.

    Für einen landwirtschaftlich geprägten Staat wie Laos stellt dies ein großes Problem dar und es werden regelmäßig Menschen durch Blindgänger verletzt oder getötet.

    Das UXO-LAO-Projekt das sich mit der Aufklärung der Bevölkerung und der Beseitigung von diesen Blindgängern beschäftigt, ist einer der größten Arbeitgeber des Landes und wird von der UNDP (United Nations Development Programme), einigen Industriestaaten sowie von Hilfsorganisationen finanziert, jedoch nicht durch die USA. Tatsächlich zahlt Amerika gegenwärtig keinen einzigen Dollar, um die ganzen abgefeuerten Bomben zu entschärfen, vermutlich aus dem Grund da Laos noch immer kommunistisch ist.

    Plain of Jars

    “WARNING! Don’t leave the mark tracks as the area ist scattered with landmines.”

    So wird der Besucher dieser Gegend „begrüßt“!

    Die Ebene der Tonkrüge (wo neben dem Ho-Chi-Minh-Pfad fast ausschließlich die Bomben fielen) befindet sich in der Provinz Xieng Khouang. Eine französische Archäologin entdeckte um 1930 die 1500 bis 2000 Jahre alten Steinkrüge. Obwohl die Krüge zwar weder aus Ton bestehen und noch in einer zusammenhängenden Ebene zu finden sind, hat sich die Bezeichnung eingebürgert.

    Mehrere hundert Steinkrüge, in der Größe von einem halben bis zu drei Metern und mit einem Gewicht von bis zu 6.000 kg, sind auch heute noch viele der Lagerstätten nicht zugänglich. Lediglich bei den Stätten 1, 2 und 3 wurde ein Großteil der Bomben geräumt. Die begehbaren Flächen sind dort markiert. Im Moment wird erwogen, das Gebiet zum UNESCO-Welterbe zu erklären.

    Es war schon ein äußerst beängstigendes Gefühl dort herumzulaufen und wir waren nur bemüht auch ja auf dem markierten Weg zu bleiben! Besonders heftig war es dann immer, wenn wir unweit von uns die Bombenkrater oder mehrere Leute gesehen haben, die mit einem Detektor Bomben gesucht haben.

    Überhaupt sind die ganzen „Kriegsüberbleibsel“ hier überall im Alltag zu finden, vom Schlüsselanhänger in unserem Hotel bis zur Dekoration im Restaurant.

    MAG
    MAG (= Mines Advisory Group) ist eine neutrale und unabhängige humanitäre Organisation, die sich weltweit um die Beseitigung von Kriegsüberbleibseln zu Gunsten der Gemeinschaften einsetzt. In Laos arbeiten MAG und UXO Laos zusammen an der Entschärfung der Bomben.

    In Phonsavan haben wir das Infomationszentrum besucht und folgende interessante vor allem aber auch erschreckende Informationen erhalten:

    Fast jede Woche passieren noch Unfälle (oft mit tödlichen Folgen) durch UXO’s!

    Besonders gefährlich sind die so genannten „Bombies“. Das sind kleine tennisballgroße Sprengkörper, die mittels Streubomben abgeworfen werden. Öffnet sich die Streubombe nicht früh genug, haben die „Bombies“ nicht genug Zeit, zu explodieren und fallen zu Boden. Der Streuwinkel ist sehr hoch, so dass großen Flächen mit „Bombies“ verseucht wurden.

    Gerade Kinder heben diese gelben, glänzenden Bomben hoch, weil sie oft nicht wissen, was sie da in der Hand halten oder die Stahlkugeln aus den Bombies herausholen wollen. Diese Stahlkugen werden dann meist als Munition weiterverkauft. Oftmals explodieren die „Bombies“ dabei und verursachen schreckliche, oft tödliche Wunden.

    Aber die Ausmaße dieses UXO Problems ist weit umfangreicher als die tragischen Unfälle allein.

    UXO’s bedeuten für eine Region :

    • dass das „verseuchte“ Land nicht für die Landwirtschaft oder den Hausbau zur Verfügung steht
    • hohe Kosten, um Land zu kultivieren (Für die 100% Bombenbereinigung eines fußballgroßen Feldes, sind mehrere Personen monatelang beschäftigt!)
    • hohe Medizinkosten durch die Unfälle
    • hohe Folgekosten, wenn ein arbeitendes Familienmitglied ausfällt und evtl. zum Pflegefall wird
    • ganz zu schweigen von den psychischen Folgen…

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  • 10Aug

    Mahouts & europäische Einwanderer

    Mahout
    Unser 2-tägiges Mahout-Programm (Mahout = Elefantenführer) war für uns beide wirklich eine Begnung der ganz besonderen Art.

    Laos, einst bekannt als „land of a million elephants“, weist heute ungefähr eine Population von 2000 Elefanten auf. Traditionell wurden Elefanten in Südostasien als Zugtiere, Reittiere und Arbeitstiere verwendet. So wurden sie zum Beispiel bei Forstarbeiten zum Tragen von Baumstämmen eingesetzt.

    Da diese Arbeit immer mehr von Maschinen übernommen wird, wenden sich viele Mahouts mit ihren Elefanten dem Tourismus zu, denn Mahout-Programme oder Trekkingtouren auf dem Rücken von Elefanten werden bei den steigenden Touristenzahlen immer beliebter.

    Wir haben gelernt wie man auf einen Elefanten aufsteigt, auf seinem Nacken reitet und ihn im Fluss badet. Der Auf- und Abstieg war allerdings echt ziemlich schwer und kostet ganz schön Anstrengungen. Dabei hebt der Elefant einen Vorderfuß leicht an und man zieht sich am Ohr auf den Rücken rauf.

    Zum Baden gingen wir morgens um 7 Uhr mit den Elefanten in den reißenden Fluss und haben sie mit einer kleinen Bürste abgeschrubbt.

    Das Reiten bzw. Schweben durch den Dschungel in dieser Höhe war echt großartig. Wobei mein (Schnull’s) äußerst netter Mahout echt den Vogel abgeschossen hat, denn er hat einmal den Elefanten so angetrieben, dass er wie wild durch den Dschungel galoppiert ist! Dabei hat der Elefant wie verrückt getrötet, der Elefant ohne Reiter hinter uns ist gleich wie wild mitgerannt und mein Mahout hat gerufen „Elephant happy!“

    Als ich dann bei diesem „Affenzahn“ einmal fast dabei runtergefallen bin, hat der Elefant das gemerkt und seine Ohren ganz feste nach hinten an meine Beine gedrückt, so dass ich dann wirklich ganz fest saß. Das war echt stark zu erleben, wie feinfühlig und aufmerkam so ein riesiges Trampeltier sein kann…

    Ein ekliger Beigeschmack unserer Elefanten-Tage war der vom Dauerregen der letzten Tage durchweichte Dschungelboden, wo wir diverse Mal auch zu Fuß durch mussten.

    Hier musste man auch besonders darauf achten, dass man sich keine Blutegel vom Boden einfängt. Leider hab ich (Schnull) mir dann doch einen eingefangen. Ekliglerweise genau im Schritt. Der Wurm war zwar schon abgefallen, aber das ganze Blut in den Klamotten ist schon widerlich und der Ekel hielt noch länger an und war auch nach dem Duschen nicht lange weg, denn…

    Lao Spirit Resort
    Wir hatten uns für eine Nacht in eine feine Dschungel Lodge eingemietet, die direkt neben dem Elefanten Camp war. Was wir allerdings nicht vorher wussten, ist, dass die Wände nicht mit der Decke abschließen und so „die Türen offen stehen“ für sämtliches Getier was eigentlich im Urwald wohnen sollte…

    Im Restaurant sahen wir die erste Spinne, woraufhin wir unsere Hütte inspizierten und 2 weitere, ca. 15-20 cm im Durchmesser (!!!), entdeckten. Wir holten ein Staffmitglied, der sich interessanterweise mit einem Kinder- Regenschirm bewaffnete.

    Nach etwas Hin- und Herjagen hat er eine mit dem Stiel des Schirms erwischt und wir sahen, dass die Spinne eine werdende Mutter ist bzw. war, die einen Kokon unter ihrem Körper, in Form und Größe des „guten alten Fünfmarkstücks“, hübsch eingewebt zwischen ihren Beine trägt, in dem die Spinnenbabys wohnen.

    Nun fühlten wir uns doch schlecht, aber als unser Retter uns fragte, ob wir den Kokon anfassen möchten, da es so schön soft ist, war für uns die Grenze überschritten!

    Zumindest waren wir etwas erleichtert, obwohl eine Vieh entkommen konnte, das Phine später noch selbst im Bad an der Toilettenrolle erledigte.

    Und da ja klar war, dass das noch nicht alles sein konnte, erwachten wir nachts um 3 Uhr durch ein sehr seltsames Geräusch, das wir überhaupt gar nicht zuordnen konnten.

    Auf Zehenspitzen und ganz vorsichtig und ängstlich, nur mit einer Kerze als einzige Lichtquelle, holten wir den neuen Besitzer der Lodge. Der hat zur Verstärkung gleich noch seinen Hund mitgebracht.

    Allerdings ist dieser mit seinen „Herrchens“ erst 2 Wochen in Laos und mit dem nächtlichen Dschungel noch nicht so vertraut, dass er total verängstigt bei uns auf der Veranda hocken blieb…

    Der Besitzer der Lodge zog sehr mutig, die Schublade im Schrank auf, aus der das Gesräusch kam und siehe da, wir sahen ein kleines, braunes Mäuschen (Ratte!) , welches eine Plastiktüte zerrupft hat, um es sich darin bequem zu machen… Leider konnten wir sie nicht erwischen, da sie schneller war.

    Wir packten also nachts sämtlichen Sachen zusammen, damit nicht noch mehr auseinandergepflückt und angenagt werden konnte…

    Später als wir wieder unter dem Moskitonetz im Bett lagen, sahen wir die Maus („Schönreden“ hilft ja in so einer Situation!) über den Deckenbalken in Richtung Bad flitzen. Wir denken, dass die Mausfamilie in der Badewannenverkleidung lebt, aus der wir auch Gertäusche hörten…

    Was für eine katastrophale Nacht, die werden wir sicher nie vergessen!!! Am nächsten Morgen sahen wir, dass die Maus nachts zurückgekehrt war und Gefallen an Schnulls Rucksackriemen fand und diesen fast abknabberte…

    Fazit:
    Fairerweise müssen wir an dieser Stelle sagen, dass das Lao Spirit Resort kürzlich seinen Besitzer gewechselt hat und wir gerade in dieser „Umbauphase“ da waren. Sämtliche Bungalows wurden gerade so renoviert, dass sie komplett vor irgendwelchen Tierbesuchen sicher sind. Die beiden neuen Besitzer kommen aus Deutschland und haben wirklich großes vor mit dem ganzen Resort, so dass „selbst wir“ bzw. nach diesen Erlebnissen gerne noch einmal dahin würden…

    Mountainbiking & Animisten
    Um vom Resort zurück nach Luang Prabang zu kommen, hatten wir uns gegen eine 3 Stündige Tour auf dem Kajak entscheiden, weil der Fluss in der Regenzeit wirklich unberechenbar ist und erst Wochen zuvor ein Israelischer Armeeschwimmer dabei ertrunken ist.

    Zusammen mit unserem Guide sind wir beide nun durch die traumhafte Landschaft auf den schlammigen Wegen vorbei an den Reisfeldern und Wasserbüffeln gefahren. Es war super lustig und wir hatten richtig viel Spaß zu dritt. Fast schon kam es uns vor, als würden wir unseren Guide schon ewig kennen und als wäre, dass ganze ein ganz gängiger Ausflug unter Freunden. Obwohl die Landschaft natürlich anders war, haben wir öfters an unsere Wochenendradtouren in Hamburg gedacht.

    Bei unserem Mittagsstopp allerdings wurde uns dann doch wieder richtig klar, dass wir unseren Guide nicht schon ewig kannten und wir eindeutig in Laos waren.

    Denn er (wir haben leider den Namen wieder vergessen) erzählt uns ganz stolz, dass die Nacht zuvor, der Schamane bei ihm uns seiner Familie gewesen war, um die Geister aus seinem Haus zu vertreiben. Dies müsse von Zeit zu Zeit gemacht werden, damit man in Frieden leben kann und nicht krank wird oder anderes Unglück einem wiederfährt.

    Animisten
    Neben dem Buddhismus existiert in Laos auch der Animismus. Die Laoten glauben an die „Phi“ (Spirit, Seele und Geist).

    Jeder Laote, so auch unser Guide, erzählt über das „Phi“, das sie während des Schlafs besucht. Das „Phi“ ist überall, gut und schlecht und boshaft, in Bäumen, Tieren, Häusern und Menschen.

    Die Südostasiatische Version von einem „Geist“ ist sich selbst zu schützen und Respekt zu zeigen. Menschen bauen ein „Geist“-Haus, einen kleinen Altar, der an einen bestimmten Ort vor ihrem Haus oder in ihrem Garten gebaut wird. Dieses Haus ist immer von der Sonne geschützt und Opfergaben, wie Essen und Getränke, werden zur Beruhigung/Besänftigung (Pacified) des Spirits gegeben.

    Unser Guide und seine Familienangehörigen hatten verstärkt nächtlichen Besuch des „Phi“ und so haben sie den Shamanen geholt, der in einer nächtlichen Zeremonie alle Geister fortgeschickt hat…

    In solchen Situationen ist es dann echt immer verrückt zu sehen, wie ernst man sich auf einmal über ein Thema unterhält, dass man im Grunde total belächelt, weil es einfach so so fern ist, von dem was wir selber glauben…

    Sogar in Luang Prabang ist uns dieses Thema beim Gespräch mit Peter aus Österreich noch einmal begegnet. Er hat vor Jahren ein Guesthouse und ein Restaurant hier aufgemacht und wollte kürzlich sein kaputtes Dach reparieren lassen.

    Der Dachdecker, den er geholt hat, sagte ihm dann leider er könne das nicht reparieren, weil 3 Häuser weiter jemand gestorben sei und die Geister sich nun treffen würden. Und da sich die Geistern besonders gern unter dem Dach verstecken, sei also das Dach für mehrere Wochen „Sperrzone“… Auch wenn es reinregnet!!

    Peter stellt, bei dieser wirklich ganz anderen Art zu leben, also fest, dass man die örtlichen Bräuche / Gegebenheiten akzeptieren oder gehen muss.

    Zu welchem „endgültigen“ Schluss er gekommen ist, wusste er zu dem Zeitpunkt unseres Gesprächs allerdings noch nicht…

    Elefantenfuß

    Schnull als Mahout

    Phine als Mahout

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  • 07Aug

    Mönche in Luang Prabang

    Stay another Day in Luang Prabang

    Luang Prabang
    Im Jahr 1990 haben lediglich 300 Touristen den Weg in das kurz vorher noch unzugänglichliche ehemalige Königreich Laos gefunden. Heutzutage mit einer liberaleren Regierung, stehen die Grenzen den Touristen offen.

    Nach Luang Prabang ströhmen täglich mehrere hundert Touristen aus der ganzen Welt herbei, um die Stadt mit ihren Tempeln, die 1996 von der UN in die Liste der UNSECO Weltkulturerbe aufgenommen wurden, zu besichtigen.

    Das heutige Laos war ehemals ein Teil der französischen Kolonie: Französisch-Indochina und wenn man durch die Straßen und engen Gassen dieses recht kleinen Örtchens (ca. 20.000 Einwohnern) schlendert, fällt einem sofort auf, wie französich geprägt er ist. Es gibt jede Menge Cafés und kleine Kunstboutiquen, gefolgt von schicken Restaurants und unzähligen Strassenständen, die belegte „Luang Prabang French Baguettes“ (sogar mit Nutella!!!) oder Crèpes (Yes! Ebenfalls mit Nutella!!!) anbieten.

    „Überall“ liegt dieses kleine orangene Heftchen mit dem Titel „Stay-another-Day“ rum und wir waren sofort hellauf begeistert, von den Projekten, die sich dahinter verbergen.

    Stay-another-day
    Die Organisation “Stay-another-day.org” wurde ins Leben gerufen, um den Touristen zu ermöglichen „das meiste“ aus ihrem Besuch rauszuholen. Es gibt dem Besucher die Möglichkeit, wirklich das Land mit seinen Leuten und der Kultur kennenzulernen.

    Es deckt die gesamte Mekong Region mit Cambodia, Laos und Vietnam ab und bietet interessante Dinge zu tun oder zu kaufen an. Dabei werden Organisationen hervorgehoben, die neben des beachtenswerten Know How und attraktiven Souveniren auch noch den Profit zurück in die lokalen Communities bringen.

    Die drei einbezogenen Ländern besitzen ein großes Reichtum an verschieden Attraktionen für Reisende jeden Alters: historische Tempel, eine reiche Kutur, atemberaubende Landschaften und kunterbunte lokale Märkte und last but not least: fantastisches Essen für jeden Geschmack.

    Dennoch stellt man leider allzu oft fest, nachdem man in ein Land gereist ist, dass man von dem ganzen Land eigentlich nur einen kleinen „Vorgeschmack“ bzw. einen flüchtigen Eindruck bekommen hat. Und wie viele Male ist einem bewusst geworden, dass, obwohl dieser wahninnig schnell wachsende Tourismus in vielen bereisten Ländern einen unglaublich wichtigen Wirtschaftszweig darstellt, denen, die es am meisten benötigen leider am wenigsten bringt.

    “Stay-another-day.org” versucht genau dieses zu ändern bzw. eine Abhilfe dafür zu schaffen. Die Initiative umfasst Community Projekte, NGOs (Organisitationen, die keine Gelder der Regierung bekommen) sowie Firmen, die ein stark ausgeprägtes Bewusstsein haben, arme Kommunen zu unterstützen. Dabei soll das traditionelle Kulturerbe aufrechterhalten bzw. Kulturgüter geschützt werden. Ebenso wichtig ist der Aspekt des Umweltschutzes.

    Indem wir nun Zeit und soweit möglich auch Geld aufgewendet haben, um eine Intitiative zu unterstützen, die sich um die besuchte Region mit ihren individuellen Belangen wirklich kümmert, haben wir nicht nur eine intensivere Zeit dort verbracht, sondern konnten uns gleichzeitig auch noch sicher sein, dass unser Besuch in gewisser Weise auch dazu beigetragen hat, einen positiven Unterschied zu machen.

    Zusätzlich haben wir dabei viele verschiedene und vor allem interessante Einblicke in die Kultur, die Gesellschaft und die Umwelt Laos bekommen:

    Royal Ballet Theatre
    Das Royal Ballet Theatre lässt den traditionallen Lao Tanz und die Musik mit Hilfe von alten Meister-Künstlern wieder aufleben. Das Ziel ist es eine neue Generation von sogenannten Meister-Künstlern zu kreieren, indem das kulturelle Erbe und das künstlerische Wissen von Generation zu Generation weitergereicht wird.

    Über Jahre hinweg wurde die laotische Version des hinduistischen Epos Ramayana im Royal Palace in Luang Prabang aufgeführt. Dann im Jahre 1975, nach 15 Jahrhunderten von jährlichen Aufführungen wurde das Theater verboten und die Künstler mussten sich eine neue Arbeit suchen. Im Jahr 1993, nach über 15 Jahren, wurde ein Komittee ins Leben gerufen, dass limitierte Aufführungen während des Phra-Lak Phra-Lam Festivals wieder aufleben ließ.

    Erst im Jahr 2002 wurde das Theater komplett wiederhergestellt und führt seitdem regelmäßig in Luang Prabang sowie auswärts auf. Zur Wiederherstellung der alten Traditionen wurden lokale Jugendiche „zusammengetrommelt“, und ihnen wurde das Tanzen, die traditionelle Musik und die Volkslieder beigebracht. Die Anzahl der Künstler ist von 38 auf inszwischen über 160 stetig angestiegen.

    Um die Geschichte des Ramayana weiter zu teilen, finden auch Aufführungen in kleinen Dorfschulen statt. Dort werden darüber hinaus auch traditionelle Musikinstrumente gespendet, um die Kinder zum Spielen und Erlernen dieser Instrumente zu ermutigen.

    Unser Fazit:
    Für uns was er seit Indien, wo wir in Kerala einige Kathakali Aufführungen gesehen haben, das erste Mal wieder auf dieser Reise, dass wir im Theater waren. Überrascht waren wir vor allem, dass, obwohl der Buddhismus hier die Hauptreligion darstellt, das Königliche Staatstheater seit Jahrhunderten Teile aus dem hinduitischen Epos Ramayana aufführt. Wir haben hier in Asien schon oft gesehen, dass die Religionen sehr ineinander übergehen. So sind auch an vielen der buddhistischen Tempel in Luang Prabang (bzw. in ganz Laos) viele Hinduistische Götter (Shiva, Ganesh) sowie Figuren aus dem Ramayana (Sita, Rama, Hanuman) dargestellt. Es ist schön hier zu sehen, dass der Glaube an sich (also egal an was oder wen) im Vordergrund steht und nicht, der Glaube an etwas bzw. jemand Bestimmtes.

    Mönche in Luang Prabang und morgendliches “Alms giving“
    In dieser ganzen „Atmosphäre-des-Was-Gutes-für-die-lokale-Bevölkerung-tun“, fanden wir uns wenige Stunden später in einem Klassenzimmer wieder und unterrichteten 8 Villageboys in Englisch. Zuvor hatten wir, einen Mönch angesprochen und nach dem Weg gefragt.

    Der Mönch lernte selber erst seit einem Jahr Englisch und hat uns gefragt, ob wir ihm bei seiner Nachmittagsklasse behilflich sein könnten…

    Und wer hätte gedacht, dass Schnull das Unterrichten so einen Spaß macht!? Die Jungs waren 16-18 Jahre und ganz wissbegierig. Es wurden die Standard-Fragen gelernt: What is your name? Where are you from? How many brothers and sisters do you have? Hier konnten wir mit jeweils einer Schwester natürlich nicht mit den Schülern mithalten, die 3 bis 7 Geschwister hatten…

    Und auch die Antwort “I study and help my parents with the work.” auf die Frage „What are you doing all day?“ zeigt uns wieder unter welch luxuriösen Umständen wir aufgewachsen sind…

    Da das Kloster hier oft der einzige Platz ist, in dem man zur Schule gehen kann, übernehmen die Mönche und Novizen den Bildungspart. Zwar haben wir recht viele Schulgebäude gesehen, als wir durchs Land gefahren sind, allerdings sahen diese leider immer verlassen aus, was uns darauf schließen lässt, dass es nicht genügend Lehrer gibt. Oder das Lehrergehalt von 40 USD monatlich (!!!) zu wenig ist!

    Laos verzeichnet übrigens eine niedrige Alphabetisierungsrate: nur zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen über 15 Jahre können lesen und schreiben. Rund 40 % der Laoten haben noch nie eine Schule besucht, in den nördlichen Provinzen sind es mehr als 60 %. Zwei Drittel der laotischen Kinder brechen vorzeitig die sechs Jahre lange Grundschule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie etwas beitragen zu können.

    In dörflichen Regionen haben wir öfter Novizen, Mönche oder ein paar Neugiriege getroffen, die ihre erlernten Englisch-Skills an uns ausprobierten.

    Damit die Mönche, die also Ihr Leben neben dem Studium der buddhistischen Lehren so ausrichten, dass sie der Gesellschaft dienen auch mit Ihren Grundbedürfnissen versorgt sind, findet in Luang Prabang jeden morgen eine „Alms-Giving“ Runde statt. Hierbei laufen die Mönche und Novizen mit Ihren Almosen-Schüsseln einmal quer durch den Ort und bekommen von den Gläubigen eine kleine Essensspende. Meist in Form von „Sticky Rice“.

    Leider hat sich dieses gläubige Event, als äußerst fotogen herumgesprochen und zunehmend mehr Leute drängen sich inmitten der wandernden Mönche rein, um auch ja ein tolles Urlaubsfoto zu schießen.

    Es ist echt abgefahren: im ganzen Ort hängen Poster mit „Do’s und Dont’s“ während des „Alms Giving“, herum und man sieht unendliche viele Leute, die sich das kopfschüttend angucken, aber morgens mussten wir feststellen, dass wir beide mit ganz vereinzelten Touristen die einzigen waren, die sich das Spektakel tatsächlich im Sitzen (damit man nicht höher als die Mönche ist) von der anderen Straßenseite (so wie es gewünscht ist) anschauen…

    Mahout Programm
    Besonders beglückt waren wir, als wir in dem “ Stay-another-day” Heft folgendes Projekt entdeckten, das ins Leben gerufen wurde, um die Community noch stärker mit einzubeziehen und die Philosophie des „Fair Play“ und den Nachhaltigkeitstourismus in Luang Prabang’s Tourismus Industrie bringen wollte:

    Während eines zwei tägigen Programms lernt man folgende Tätigkeiten eines Mahouts (Elefantenführers): Reiten auf dem Nacken des Elefanten sowie waschen im Fluss.

    Die lokale Bevölkerung profitiert direkt davon, weil Arbeitsplätze geschaffen werden und 30% des Preises direkt an die Community gehen. Ebenfalls werden die Gehälter und das Essen für die lokalen Guides davon finanziert. Sogar sämtliche Nahrungsmittel für diese Tour werden von lokalen Bauern gekauft.

    In unserem nächsten Post schreiben wir, was uns alles während unseres Mahout Programms wiederfahren ist…

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  • 02Aug
    Huay Xai & Luang Say Comments Off

    Cruising down the mighty Mekong

    Auf der Suche nach Ursprünglichkeit, unberührter Natur und neuen Abenteuern „off the beaten track“ sind die Backpacker in Laos längst nicht mehr die Einzigen, denn auch Gruppenreisenveranstalter und „Luxusreisende“ entdecken das Land und seine Möglichkeit es mit den umliegenden Nachbarländern zu kombinieren.

    Somit gibt es ein immer größer werdendes Angebot von „luxuriösen“ Touren und Aktivitäten, die die Budget-Angebote der Backacker ablösen.

    Auch wir waren vereinzelt froh, dass sich das Angebot in Laos inzwischen auch einem anderem Clientel angepasst hat. Und so waren wir überzeugt mit unserer Entscheidung für die Luxusvariante per Super-Boot und schickem Resort genau das Richtige gemacht zu haben. Denn auf keinem anderen Boot, das uns während der 2 Tage Cruise auf dem Mekong begegnet ist, wären wir lieber gewesen.

    Weil der Mekong so unberechenbar ist, gibt es auf der gesamten Flusslänge von 4180 Kilometern nur zwei Brücken (eine in China und die Freundschaftsbrücke, die Laos in der Nähe von der Hauptstadt Vientiane mit Thailand (Nong Khai) verbindet. Außerdem kommt hinzu, dass unzählige Steine und andere mitgeschleifte Teile des Flussbettes immer wieder zu Unfällen führen, indem sie die Boote einfach von unten aufreißen. Das Navigieren auf diesem reißenden Fluß ist also extem schwer.

    Der abolute Knaller waren dann wirklich die Speedboote, die ca. 6 Passagiere (ausgestattet mit Motorradhelmen und Schwimmwesten) im Eiltempo von Huay Xai nach Luang Prabang bringen…

    Wir waren nur froh, dass wir bislang recht sparsam gereist sind, denn diese 2 Tage haben uns jeden mehrere hunderte US Dollar gekostet!! Und das sollte leider auch nicht der einzige im Verhältnis zu den lokalen Gegebenheiten absolut überteuerte Spaß in Laos bleiben…

    Gruppendynamik
    Einen ganz negativen Beigeschmack dieser Tour, die sich beinahe angefühlt hat, wie eine organisierte Gruppenreise, war allerdings die „Gruppendynamik“, die sich diverse Male leider von ihrer schlechtesten Seite zeigte.

    Einmal hat das Boot an einer Stelle angehalten, wei eine Art Mautgebühr für das Befahren des Flusses bezahlt werden musste. Da dies ein regulärer Stop war, hatte sich dort bereits eine kleine „Bettelorganisation“ etabliert. Vorgschickt wurden die kleinsten bzw. jüngsten der anliegenden Dorfbewohner, um Keske, Nüsse oder sonstige Snacks an die Passagiere zu verkaufen.

    Da allerdings der Großteil unserer Mitreisenden erst am Morgen der Abfahrt nach Laos gekommen ist und dementsrechend noch keine Landeswährung dabei hatten. Die „instabilen“ Kips kann man nur in Laos bekommen und später auch in anderen angrenzenden Ländern nur sehr sehr schwer wieder wegtauschen! (Interessanterweise erfolgt der Warenaustausch in den ländlichen Gebieten aber meist immer noch im Tauschhandel; die Geldwirtschaft beschränkt sich auf die Städte.) Somit konnten zwar keine Geschäfte abgewickelt werden, da die „Kleinen“ den grünen US-Dollar bislang nicht kannten. Aber so wild wie damit gewedelt wurde, wird sich auch dieser Umstand in nahester Zukunft (leider!!!) wohl ändern.

    Dennoch sind ca. 48 unserer 50 Mitreisenden aufgesprungen und haben die kleinen bettelnden Kinder Ihre teilweise monströs großen Fotoapparate direkt ins Gesicht gehalten, und Fotos gemacht!!! Wir haben das Spektakel fassungslos und mit Kopfschütteln beobachtet und sind zu keinem Schluss gekommen.

    Es war der reinste Menschenzoo: auf der einen Seite, wir Touristen in unseren gepolsterten Sesseln auf dem Luxusdampfer auf der anderen Seite die kleinen, armen (verschmutzen) Kinder. Und es wurden Fotos gemacht ohne Ende!

    Für uns ist völlig unklar, wozu derartige Fotos gemacht werden? Welchen (guten) Zweck beabsichtig man damit? Und welcher der Mitreisenden möchte, dass bei ihm zuhause eine Schar Touristen auf eine Gruppe Kleinkinder losstürmt, und die mit einem wilden Blitzlichtgewitter „beschießt“???

    Leider wurde eine ähnliche Art dieses Menschenzoos auf dieser Cruise noch in einigen besuchten Dörfern wiederholt.

    Diese Dörfer sind inzwischen völlig auf den Tourismus angewiesen, bewirtschaften ihre Felder nicht mehr, stellen nur noch für die Touristenbedüfnisse Souvenire her, die sie dann unter mitleidigen Blicken im Dabeisein Ihrer offensichtlich ungepflegten Kinder verkaufen. Da die ganze Atmosphäre so mitleidserregend aufgezogen wird, kauften unsere Mitreisenden wie verrückt und sahen nicht einmal die Warnzeichen, dass hier etwas ganz gehörig falsch läuft:

    Die Verkäufer verlangen horrende Preise für ihre angebotenen Waren und lassen nämlich in keinster Weise mit sich handeln!

    Somit kann und ist die gespielte Not nicht so groß!

    Alleine aus unserer Gruppe konnten wir sehen, dass Einkäufe in einem einzelnen Dorf getätigt wurden, die auf die Anzahl der Menschen verteilt weit über dem Durchschnittsgehalt eines Berufes, der eine Lehre bzw. ein Studium oder einen ähnlich langen Bildungsweg erfordert, hinausgeht!!

    „Madame I want tippse“  (So wurden wir wortwörtlich mal angesprochen!)
    Auf unserer Reise haben wir durch verschiedene Gespräche und Beobachtungen folgende Einstellungen bezüglich des Trinkgeldgebens bzw. Geldverteilens an die scheinbar arme Bevölkerung, bekommen:

    Ziel des Tourismus bzw. des einzelnen Reisenden sollte es sein, möglichst wenig Schaden in die gegebenen Gesellschaftsstrukturen zu bringen. Dies passiert ganz einfach dadurch, dass willkürlich für den Reisenden völlig unsignifikante Beträge, aber für die lokale Bevölkerung unverhältnismäßige Summen an Menschen gereicht werden, die im Kontakt zu Touristen stehen.

    So kann es nicht sein, dass zB. ein Kofferträger durch seine Trinkgeldeinnahmen mehr Geld verdient, als derjenige, der eine jahrelange Ausbildung genossen hat und im Hotel- Büro sitzt, Buchungen in Fremdsprachen und Zahlungen etc.regelt.

    Dieser gefährliche Trend, dass Bildung nicht zu gut bezahlten Jobs führt, sondern dass im Schlechtfall sogar als Rikshawfahrer, Kofferträger oder herumlungernder Gelegenheitsbettler mehr Geld durch die Touristen „verdient“ werden kann, hat in einigen Teilen Indiens sogar zu Geldgeben-Verboten der Polizei geführt!!!

    In Laos konnte wir wie gesagt beobachten, dass es zwar recht viele Schulgebäude gibt, allerdings sahen diese leider immer verlassen aus, da es nicht genügend Lehrer gibt. Oder das Lehrergehalt von 40 USD monatlich (!!!) zu wenig ist!

    In Südafrika habe ich (Schnull) erstmalig einen Reiseleiter gesehen, der harte Worte gegenüber einem Mitreisenden angewendet hat. Dieser hatte nämlich gerade sein Portemonnaie gezückt um zwei kleinen bettelnden Mädchen ein paar Münzen zuzustecken.

    Buks (unser damaliger Reiseleiter) gab ihm folgende lautstarke Lektion:

    „Pack sofort Dein Geld wieder ein! Mach das gefälligst in Deinem eigenen Land! Solange Du hier unterwegs bist, überleg Dir vorher erstmal was für einen Schaden Du anrichtest bevor Du hier wahllos Dein Geld vertreilst. Diese Kinder werden von Ihren Eltern geschickt, weil diese wahrscheinlich einfach zu faul zum Arbeiten sind. Würden diese Mädchen täglich in die Schule gehen, würden sie dort genug Essen und eine ordentliche Schuluniform UMSONST bekommen. Ganz nebenbei würden sie auch noch was lernen und hätten so die Möglichkeit später einen bezahlten Job zu machen anstatt womöglich ihre eigenen Kinder auf die Straße zu schicken!!“

    Sicherlich gibt es in jedem Land bzw. in jeder Gesellschaft leider auch viel zu viele Menschen, die leider „durch dieses Raster“ fallen und auf fremde Hilfe angewiesen sind, aber es ist nicht an uns Reisenden das bei einem kurzen Aufenthalt oberfächlich zu beurteilen. Vielmehr sollte man diese Hilfe ansässigen Organisationen überlassen, die mit den lokalen Verhältnissen vertrauter sind bzw. gerade diese Organisationen unterstützen!

    Buddha Collection in Pak ou Cave

    Cruising down the mighty Mekong

    Luang Say Cruise

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